Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

"Willkommen Wolf reicht nicht, Politik muss dringend handeln" / Aktionsbündnis Forum Natur fordert aktives Wolfsmanagement

(Berlin) - Die Zahl der Wölfe in Deutschland steigt exponentiell mit erheblichen Folgen für den ländlichen Raum, die Landnutzer und vor allem die Weidetierhaltung. Die Schäden steigen weiter an, naturnahe Weidewirtschaft gerät in Gefahr. "Willkommen Wolf alleine reicht nicht, es besteht dringender Handlungsbedarf auf politischer Ebene", betont Max Freiherr von Elverfeldt, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Forum Natur (AFN) und Vorsitzender Familienbetriebe Land und Forst. Erschreckend sei, dass die Umweltministerkonferenz keine Fortschritte erzielt habe. Nach jahrelanger Diskussion über die Ausbreitung des nationalen Wolfsbestandes lediglich eine "Bund-Länder-Arbeitsgruppe" einzurichten, sei für die Menschen im ländlichen Raum und die Weidetierhalter ein Hohn. "Wir erwarten von der Bundeskanzlerin eine rasche Entscheidung, die nach unserer Auffassung nur darin liegen kann, dass der Weg zum Einstieg in ein aktives Wolfsmanagement freigemacht wird", so von Elverfeldt. Das AFN habe einen Handlungsvorschlag für ein praxisorientiertes Wolfsmanagement vorgelegt. Von Elverfeldt startet im Rahmen einer Pressekonferenz die Initiative des AFN "Wolf bleibt Wolf" mit der gleichnamigen Internetseite.

Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes hält es für unrealistisch, alle Weidetierhaltungsregionen einzuzäunen, zumal es keine wolfsicheren Zäune gebe. "Der ländliche Raum kann kein vollverdrahteter Hochsicherheitsraum werden", sagt Krüsken. Der Konflikt zwischen Wolf und Weidetierhaltung lasse sich auch nicht mit dem Scheckbuch lösen. Die Wolfspolitik dürfe sich nicht allein darauf stützen, Kosten für Herdenschutz und gerissene Schafe zu entschädigen. "In dicht besiedelten Regionen oder Gebieten mit ausgeprägter Weidewirtschaft sowie auf Almen und an den Küsten ist kein Platz für den Wolf", bekräftigt Krüsken. Die aktuell diskutierte Anpassung des Bundesnaturschutzgesetzes an das EU-Recht sei ein MUSS, aber auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wonach die Schadenshöhe als Auslöseschwelle einen Abschuss eines Wolfes abgesenkt werde. Es bedürfe einer Regulierung des Wolfsbestandes.

Dr. Dirk-Henner Wellershoff, Präsidiumsmitglied des Deutschen Jagdverbandes, hob hervor, dass die rasante Zunahme des Wolfes zu Artenschutzkonflikten führe. So habe der Wolf das älteste Mufflonvorkommen in Deutschland (Göhrde) innerhalb von drei Jahren ausgelöscht. Hinsichtlich der dringend erforderlichen Entnahme von Wölfen lehnt Dr. Wellershoff ein "Sondereinsatzkommando Wolf" ab. "Wenn es um die Entnahme von Wölfen geht, müssen Jäger vor Ort die ersten Ansprechpartner sein. Ein mobiles bewaffnetes Sondereinsatzkommando Wolf ohne Ortskenntnis kann nur versagen." Daher fordert Wellershoff die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Pressestelle Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-0, Fax: (030) 31904-205

(sf)

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