Pressemitteilung | Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) - Hauptgeschäftsstelle

Weltwassertag 2019: Für eine bessere Wasserversorgung in aller Welt (#weltwassertag)

(Berlin) - Für eine bessere Wasserver- und Abwasserentsorgung in Ländern des Globalen Südens sowie sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern sind Experten der kommunalen Wasserwirtschaft vor Ort gefragt - Das Bundesentwicklungsministerium unterstützt die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Kommunen und Unternehmen in Entwicklungsregionen.

Wasser ist in vielen Regionen der Welt eine begrenzte und zunehmend knappe Ressource. Die Verfügbarkeit und Qualität von Wasser ändert sich aktuell dramatisch. Die Gründe dafür sind Bevölkerungswachstum, neue Konsummuster und der Klimawandel. Der Weltwassertag, der jedes Jahr am 22. März stattfindet, erinnert an die große Bedeutung des Wassers. In diesem Jahr unter dem Motto "Niemand zurücklassen - Wasser und Sanitärversorgung für alle".

Während in Deutschland das Trinkwasser jederzeit in beliebiger Menge und guter Qualität aus dem Hahn kommt und sanitäre Einrichtungen wie Toiletten ganz selbstverständlich sind, sieht das in anderen Regionen der Welt völlig anders aus. Auch vor diesem Hintergrund unterstützt das Bundesentwicklungsministerium die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Betreibern auf kommunaler Ebene, die Pilotphase für die Modellprojekte beginnt im Sommer 2019. Ziel der Initiative Betreiberpartnerschaften: Deutsche kommunale Wasserversorger können künftig ihre Expertise besser in die Entwicklungszusammenarbeit einbringen und so die Versorgungssituation in Entwicklungsländern verbessern.

Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller: "Wasser ist die kostbarste Ressource der Menschheit. Aber mehr als zwei Milliarden Menschen leiden unter großer Wasserknappheit. Nur ein Viertel der Bevölkerung Subsahara-Afrikas hat überhaupt Zugang zu sauberem Trinkwasser. Der Klimawandel verschärft die Wasserknappheit weiter. In manchen Regionen Afrikas hat es seit drei Jahren nicht mehr geregnet. Millionen Menschen sind so gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Deswegen investieren wir in moderne Bewässerungsmethoden in der Landwirtschaft, die nur ein Zehntel des Wassers brauchen und helfen, die Trinkwasserversorgung weiter auszubauen."

VKU-Vizepräsident Karsten Specht: "Die Kommunalwirtschaft macht lokale Akteure in Partnerländern langfristig zu Experten ihrer eigenen Infrastrukturen der Daseinsvorsorge. Wir können mit unserem speziellen Betreiber-Know-how die deutsche Entwicklungszusammenarbeit bereichern und geben gern unsere Expertise weiter. Dabei setzen wir auf Beratung auf Augenhöhe: von Praktikern für Praktiker, in einer langfristigen Partnerschaft."

Kommunale Wasser- und Abwasserunternehmen in Entwicklungsländern sind zentrale Akteure für die Bereitstellung von Serviceleistungen auf kommunaler Ebene. Sie benötigen neben technischem Know-how auch betriebswirtschaftliche und organisatorische Kenntnisse. Hier können deutsche kommunale Wasser- und Abwasserunternehmen unterstützen. Bisher wurde das zumeist nur punktuell im Rahmen von Projekten der Entwicklungszusammenarbeit genutzt. Die neu gestartete Initiative setzt auf die nachhaltige Unterstützung kommunaler Akteure. In so genannten "Betreiberpartnerschaften" übernehmen kommunale Unternehmen eine zentrale Rolle in der betriebsunterstützenden Beratung. Die Ausweitung dieses Ansatzes auf weitere Branchen der kommunalen Daseinsvorsorge, wie der Abfall- und Energiewirtschaft, wird am Ende einer Pilotphase geprüft.

Hintergrund:
Die Versorgung von Menschen mit Trinkwasser und eine angemessene Abwasserversorgung ist eine enorme entwicklungspolitische Herausforderung. Bis 2030 allen Menschen weltweit Zugang zu Wasser- und Sanitärversorgung zu garantieren, ist eines der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die die Vereinten Nationen bis 2030 erreichen wollen.

Das Bundesentwicklungsministerium unterstützt dieses Ziel weltweit in 24 Ländern, etwa über Finanzierung von Infrastrukturen oder technische Zusammenarbeit und Engagement Global, eine zentrale Anlaufstelle für Entwicklungsinitiativen. Bereits heute sind gut 60 deutsche kommunale Unternehmen entwicklungspolitisch engagiert, unter anderem in BMZ-finanzierten Programmen der Servicestelle "Kommunen in der Einen Welt".

Die Idee eines neuen Modells für konkrete Betreiberpartnerschaften wurde vom Netzwerk German Water Partnership (GWP) entwickelt: Weitere Institutionen wie der VKU haben diese Idee tatkräftig unterstützt. Bundesminister Dr. Gerd Müller MdB gab bei einer gemeinsamen Veranstaltung von BMZ und VKU im November 2018 den Startschuss für die Modellprojekte Betreiberpartnerschaften. Nach einer Vorbereitungsphase werden die ersten Pilotprojekte voraussichtlich im Sommer 2019 beginnen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) Dorothea Misch, Komm. Geschäftsführung Kommunikation und Public Affairs Invalidenstr. 91, 10115 Berlin Telefon: (030) 58580-0, Fax: (030) 58580-100

(sf)

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