Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

Wasserfachliche Aussprachetagung 2009 in Berlin: Vorrang für Trinkwasserversorgung festschreiben / Wasserhaushaltsgesetz sollte Qualität und Versorgungssicherheit in den Mittelpunkt stellen / Geringste Wasserverluste im europäischen Vergleich

(Berlin) - "Die Wasserwirtschaft in Deutschland unterstützt das geplante Wasserhaushaltsgesetz, mit dem wichtige Teile des gescheiterten Umweltgesetzbuches umgesetzt werden sollen.

Versorgungssicherheit und Qualitätssicherung beim Trinkwasser müssen auch im neuen Wasserhaushaltsgesetz höchste Priorität haben. Im neuen Gesetzeswerk sollte daher ein Vorrang für die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser festgeschrieben werden. Insbesondere vor dem Hintergrund konkurrierender Nutzungen, zum Beispiel durch Industrie und Gewerbe oder die Land- und Forstwirtschaft ist dies für die Bürger und Bürgerinnen von großer Bedeutung", sagte Peter Rebohle, Vizepräsident Wasser des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), zum Auftakt der Wasserfachlichen Aussprachetagung 2009 in Berlin.

Weitere wichtige Aspekte, die im Wasserhaushaltsgesetz berücksichtigt werden müssten, seien ausreichende Gewässerrandstreifen zum Schutz der Gewässer vor Pestiziden und Regelungen zu Entschädigungsansprüchen, die das Verursachungsprinzip berücksichtigen.

Rebohle kritisierte den neuen internationalen Wasserpreis-Vergleich, den die OECD auf dem Weltwasserforum in Istanbul vorgestellt hatte. "Es ist nicht zielführend, anhand eines reinen Preisvergleichs und ohne Beachtung der Trinkwasserqualität, Wasserverluste und jeweiligen strukturellen Rahmenbedingungen europäische sowie internationale Wassermärkte miteinander zu vergleichen. Wo es praktisch keine Wasserver- und Abwasserentsorgung gibt, entstehen auch keine Kosten für zentrale Ver- und Entsorgungen. Auf diesem oberflächlichen Niveau sollte die OECD nicht weiter diskutieren", so Rebohle.

"Zwar mag das Wasser in anderen Ländern auf den ersten Blick vielleicht billiger sein. Dort aber herrschen im Vergleich mit Deutschland gravierende Defizite bei Trinkwasserqualität, Abwasserreinigung, Ver- und Entsorgungssicherheit, nachhaltiger Investitionen und angemessener Kostendeckung der erbrachten Dienstleistung. Der Wasserpreisvergleich der OECD lässt keine objektive Beurteilung der tatsächlichen Situation der deutschen und internationalen Wasserwirtschaft zu", betonte der BDEW-Vizepräsident. "Der BDEW wird in diesem Jahr die VEWA-Studie, also den Vergleich europäischer Wasser- und Abwasserpreise, fortführen, um oberflächliche Preisvergleiche von Äpfeln mit Birnen mit wissenschaftlich fundierten Ergebnissen und prüfbaren Leistungen beantworten zu können", so Rebohle.

Die hohe Qualität der Wasserversorgung in Deutschland zeige sich auch an den geringen Wasserverlusten. "In den letzten zehn Jahren sind die Wasserverluste im deutschen Trinkwassernetz rückläufig. Mit weniger als 7 Prozent weist Deutschland dabei die mit Abstand geringsten Wasserverluste im europäischen Vergleich auf. Mit durchschnittlich weniger als zehn Schäden je 100 Kilometer Versorgungsleitung und Jahr liegt Deutschland im europäischen und weltweiten Vergleich auf einem Spitzenplatz", so der BDEW-Vizepräsident. Allein im Jahr 2007 hätten die Wasserversorger rund 1,2 Milliarden Euro in die Netze investiert. Seit 1990 seien über 25 Milliarden Euro in das Trinkwassernetz in Deutschland geflossen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW), Hauptgeschäftsstelle Jan Ulland, Stellv. Pressesprecher Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 300199-0, Telefax: (030) 300199-3900

(el)

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