Pressemitteilung | Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh)

Vermittlungsausschuss entscheidet über Rücksendekosten im Versand / Missbrauch durch Verbraucher wird Riegel vorgeschoben / bvh: "Kostenfreie Rücksendung bleibt aber weiter die Regel"

(Frankfurt am Main) - Nach dem Willen des Gesetzgebers soll es den Versandhändlern in Deutschland zukünftig möglich sein, Kunden mit Rücksendekosten zu belasten. Eine Ausnahme greift nur bei bereits erfolgter Bezahlung der bestellten Ware. Diese Entscheidung fällte der Vermittlungsausschuss zwischen Bundestag und Bundesrat in seiner gestrigen Sitzung. Er revidierte damit die gesetzliche Verpflichtung der Versender aus dem Jahr 2000, Rücksendekosten ab einem Bestellwert von 40 Euro stets selbst tragen zu müssen. Hintergrund ist der massive Missbrauch der kostenfreien Rücksendung durch einzelne Verbraucher. Einige Kunden hatten die einseitig die Unternehmen belastende Regelung dazu genutzt, wiederholt in großem Umfang Waren ohne jede Kaufabsicht zu bestellen. Zurückgeschickt wurde alles zu Lasten der Versandhäuser. Inzwischen ist die Zahl der Rücksendungen im Versand auf einen Wert von fast 34 Prozent angestiegen, 10 Prozent der Kunden sind für 40 Prozent der Rücksendekosten verantwortlich.

Der Branchenverband bvh begrüßte die Neuregelung und kündigte gleichzeitig an, die Branche werde im Regelfall aber an der für den Kunden kostenfreien Rücksendung festhalten. bvh-Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Steinmark geht davon aus, dass sich die Missbrauchsfälle allein durch die veränderte Rechtslage zurückführen lassen werden. "In Einzelfällen werde der Versandhandel aber darüber nachdenken müssen, den Kunden verursachergerecht an den Kosten der Rücksendung der bestellten Ware zu beteiligen", so Steinmark.

Der Verband hätte sich allerdings gewünscht, dass Deutschland dem Vorbild der anderen EU-Staaten gefolgt wäre, die Regelung der Retourenkosten gänzlich dem freien Wettbewerb zu überlassen. Auch die jetzige Neuregelung benachteiligt deutsche Versandunternehmen gegenüber ihren internationalen Wettbewerbern bei grenzüberschreitenden Verkäufen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband des Deutschen Versandhandels e.V. (BVH) Johann-Klotz-Str. 12, 60528 Frankfurt Telefon: 069/678656-0, Telefax: 069/678656-29

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