Pressemitteilung | Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e.V. (VdF)

VdF veröffentlicht Ernteschätzung für die Streuobstsaison 2019 / Fruchtsaftverband rechnet mit nur einem Drittel der Vorjahresernte

(Bonn) - Am vergangenen Wochenende wurden die Fruchtbehangschätzungen für 2019 abgeschlossen. Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF) erwartet in diesem Jahr bundesweit ca. 350.000 Tonnen Streuobstäpfel. Dies entspricht nur etwa einem Drittel der Vorjahresernte. "Nach der starken Ernte in 2018 mit 1,1 Millionen Tonnen Äpfeln brauchen die Streuobstbäume offensichtlich in diesem Jahr Erholung", so VdF-Geschäftsführer Klaus Heitlinger. Die sogenannte Alternanz der sich abwechselnden guten und schwachen Erntejahre macht sich bemerkbar. Regionaler Frost sowie fehlende Niederschläge im Frühsommer beeinflussen die diesjährige Erntemenge und Fruchtgröße zusätzlich.

Im Frühsommer, Anfang Mai, hatten die Apfelbäume im Süden mit Frost zu kämpfen, wodurch erste kleine Früchte erfroren und von den Bäumen gefallen sind. Bedingt durch fehlende Niederschläge und somit einer unzureichenden Wasserversorgung während der Zellteilung von Mitte Mai bis Anfang Juni, haben die diesjährigen Äpfel zudem weniger Zellen und fallen unterdurchschnittlich klein aus.

Die Fruchtgröße ist ein wesentlicher Faktor für den Ertrag. Denn ein fehlender Zentimeter im Durchmesser pro Apfel senkt das Erntegewicht um 30 Prozent. Diese witterungsbedingten Einflüsse verstärken die Alternanz und sorgen somit bundesweit für eine niedrige Ernteerwartung von 350.00 Tonnen Streuobstäpfeln. Verglichen mit der starken Ernte in 2018 mit rund 1,1 Millionen Tonnen entspricht dies in etwa einem Drittel.

Besonders im Streuobstland Baden-Württemberg, welches üblicherweise rund 50 Prozent der gesamten Streuobsternte Deutschlands generiert, fällt die Ernte in diesem Jahr sehr schwach aus. Die ausreichende Wasserversorgung in Gegenden im Osten spiegelt sich dort in einer etwas höheren Ernteerwartung wieder.

Zur Erleichterung der Fruchtsafthersteller fällt der Ernteverlust in diesem Jahr nicht so stark aus wie 2017. Damals hatte starker Nachtfrost im April die Obstblüten extrem geschädigt. Mit nur 250.000 Tonnen Streuobst kam es 2017 zur niedrigsten Ernteerwartung seit 1995.

Ökosystem Streuobstwiese

In Deutschland werden rund 250.000 Hektar Fläche als Streuobstwiesen bewirtschaftet. Neben ihrer wirtschaftlichen Bedeutung bieten sie als botanisches Kulturgut über 5.000 Tier- und Pflanzenarten wertvollen Lebensraum und Nährboden. Auch die Fruchtsafthersteller fördern den Streuobstanbau, tragen zur Erhaltung durch Vertragsanbau bei und nutzen die Vielfalt der Obstarten und ihre besonderen Geschmacksvarianten für die Fruchtsaftherstellung. Spezielle Angebote wie der Streuobstwiesenapfelsaft oder sortenreine Apfel-, Quitten- oder Birnensäfte werden insbesondere von Saft-Liebhabern geschätzt, die viel Wert auf die ausgeprägte, charakteristische Aromenvielfalt dieser meist naturtrüben Säfte legen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e.V. (VdF) Dipl.-Ing. Klaus Heitlinger, Geschäftsführer Mainzer Str. 253, 53179 Bonn Telefon: (0228) 954600, Fax: (0228) 9546030

(df)

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