Pressemitteilung | DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V.

Umfrage zum Jahresausblick: Fachkräftemangel ist Sorge Nummer eins in Familienunternehmen

(Berlin) - Auf Platz zwei und drei: Lieferengpässe und steigende Rohstoffpreise. 56 Prozent gehen von einer positiven Entwicklung ihres operativen Geschäfts aus.

Familienunternehmer blicken positiver auf das neue Jahr als noch vor zwölf Monaten. 56 Prozent (2020: 46 Prozent) gehen davon aus, dass ihr operatives Geschäft 2022 wächst bzw. stark wächst. Das ergibt eine Umfrage unter 1.033 Mitgliedern der Verbände DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER.

Auf die Frage nach den größten Sorgen mit Blick auf das Jahr 2022 steht der Fachkräftemangel mit 67 Prozent ganz oben. Im Vorjahr waren es 39 Prozent. 53 Prozent der Unternehmer gehen auch davon aus, dass sich der Fachkräftemangel noch vergrößern wird. 39 Prozent der Betriebe beabsichtigen, die Zahl der Arbeitsplätze zu erhöhen. Bei den Ausbildungsplätzen sind es 16 Prozent.

Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Verbands DIE FAMILIENUNTERNEHMER: "Die aktuelle Lage des deutschen Arbeitsmarktes hellt sich trotz der Pandemie erfreulich auf. Die Arbeitslosenzahl sinkt, es gibt immer weniger Bezieher von Kurzarbeitergeld und die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt, weshalb das Reservoir an Fachkräften immer geringer wird. Auch weil den Betrieben schlichtweg das nötige Personal fehlt, verzögern sich immer häufiger Lieferzeiten oder Aufträge müssen sogar abgelehnt werden. Wir Familienunternehmer befürworten daher die Ankündigung der Ampelkoalition, die Fachkräftezuwanderung aus Nicht-EU-Staaten um ein Punktesystem zu ergänzen. Qualifizierte Zuwanderung muss ohne komplizierte bürokratische Hürden möglich sein."

Sarna Röser, Bundesvorsitzende des Verbands DIE JUNGEN UNTERNEHMER: "Fachkräftemangel ist auch ein Bildungsthema. Schülerinnen und Schüler von heute haben das Potential, qualifizierte Fachkräfte von morgen zu sein. Dazu muss aber viel mehr als heute wirtschaftliches Wissen schon in der Schule gelehrt werden, zum Beispiel über ein eigenständiges Schulfach Wirtschaft. Darüber hinaus muss jungen Menschen und deren Eltern vermittelt werden, dass eine solide Ausbildung genauso viel Wert ist wie ein Uni-Abschluss. Nicht jeder Schüler muss Abi machen. Nicht jeder Abiturient muss studieren. Hier muss sich auch das Mindset in der Gesellschaft ändern."

Auf Platz zwei und drei der Sorgen-Liste folgen Lieferengpässe (66 Prozent) und steigende Rohstoffpreise (63 Prozent). "Darüber schwebt wie ein Damoklesschwert weiterhin die Debatte um ein Lieferkettengesetz der Europäischen Union. Das könnte die Lieferengpässe noch verschärfen, wenn es weit über die Vorgaben des deutschen Sorgfaltspflichtengesetzes hinausgeht", warnt von Eben-Worlée. Und auch die steigenden Energiekosten werden für immer mehr Unternehmen zum Problem: Waren es vor einem Jahr nur 28 Prozent, denen die steigenden Energiekosten Sorgen bereiteten, hat sich die Zahl mit aktuell 59 Prozent mehr als verdoppelt. "Robert Habeck sollte bei der grünen Transformation deshalb die Folgen für die Wirtschaft und die Beschäftigten immer mitdenken", so der Familienunternehmer-Präsident abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V. Anne-Katrin Moritz, Leiterin Kommunikation und Marketing Charlottenstr. 24, 10117 Berlin Telefon: (030) 300650, Fax: (030) 30065390

(mn)

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