Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

Um 15 Prozent ist der Wassergebrauch pro Person seit 1990 gesunken / In den vergangenen Jahren gab es jedoch wieder einen Anstieg

(Berlin) - Im Jahr 1990 gebrauchte eine Person in Deutschland im Durschnitt 147 Liter Trinkwasser am Tag. Dank effizienterer Haushaltsgeräte, wassersparender Duschköpfe und Toiletten sowie einem gewachsenen Bewusstsein für die Schonung von natürlichen Ressourcen in der Bevölkerung ist dieser Wert seitdem deutlich gesunken. Im Jahr 2019 betrug der durchschnittliche Verbrauch pro Person pro Tag in Deutschland nur noch 125 Liter - 15 Prozent weniger als noch vor 30 Jahren.

Dennoch verzeichneten die Trinkwasserversorger in den Hitzejahren 2018 und 2019 wieder einen Anstieg der Nachfrage. In den rund zehn Jahren zuvor lag der Trinkwassergebrauch konstant bei nur rund 122 Litern. 2018 stieg er auf 127 Liter an, 2019 lag er bei 125 Litern. "Durch den Klimawandel erleben wir immer heißere und trockenere Sommer. Dadurch steigt der Bedarf an Trinkwasser an manchen Tagen um mehr als die Hälfte an: Die Menschen bewässern ihre Gärten, duschen häufiger und befüllen Pools", sagt Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser.

Einen Wassermangel gibt es in Deutschland dennoch nicht. "Wenn es vereinzelt zu Engpässen in der Trinkwasserversorgung kommt, dann liegt das meist nicht daran, dass das Wasser knapp ist, sondern, dass zu viel Wasser gleichzeitig angefordert wird", sagt Weyand. Das könne in einzelnen Regionen die Systeme überfordern, deren Pumpleistung, Leitungs- und Hochbehälterkapazitäten auf einen niedrigeren Bedarf zugeschnitten sind. "Können diese Systeme nicht mehr genügend Wasser pro Zeiteinheit weiterleiten, müssen Gemeinden kurzfristig Gartenbewässerung und Poolbefüllungen untersagen. Das gibt den Speichern Zeit, sich wieder zu füllen und die Trinkwasserversorgung zu sichern. Denn die hat absolute Priorität."

In den allermeisten Regionen sind die Kapazitäten jedoch auch in Hitzeperioden ausreichend. "Um das Versorgungssystem zu entlasten ist es aber beispielsweise sinnvoll, die Gartenbewässerung nicht während der Tageshitze durchzuführen oder Swimming Pools nicht zu den Hauptverbrauchszeiten am Vormittag oder frühen Abend zu befüllen", erklärt Weyand.

Quelle und Kontaktadresse:
(BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. Pressestelle Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 300199-0, Fax: (030) 300199-3900

(tr)

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