Pressemitteilung | Deutscher Caritasverband e.V. - Berliner BĂŒro

Über 70.000 einkommensschwache Haushalte nahmen am PrĂ€ventionsprogramm gegen Energiearmut teil

(Berlin) - Stetig steigende Energiepreise haben vor allem fĂŒr Haushalte mit geringem Einkommen immer hĂ€ufiger Stromsperren zur Folge. Bundesweit waren im Jahr 2010 laut Umfrage der Verbraucherzentrale NRW schĂ€tzungsweise 600.000 Haushalte von Energiearmut betroffen und mussten vorĂŒbergehend ohne Licht oder warmes Wasser auskommen und konnten weder Herd noch KĂŒhlschrank nutzen.

Um einkommensschwachen Haushalten zu helfen, ihre Energiekosten dauerhaft zu senken, haben der Deutsche Caritasverband und der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen (eaD) mit UnterstĂŒtzung des Bundesumweltministeriums bereits vor ĂŒber drei Jahren die Aktion "Stromspar-Check" gestartet. Inzwischen haben daran bundesweit mehr als 70.000 Bezieher von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohngeld teilgenommen. Jeder Haushalt sparte durchschnittlich 133 Euro an Energie- und Wasserkosten pro Jahr. Langfristig werden mit jedem Check außerdem rund zwei Tonnen Kohlendioxid vermieden, das sind insgesamt mehr als 135.000 Tonnen weniger CO2 - Emmissionen.

Die "Stromspar-Checks" nehmen in ĂŒber 100 StĂ€dten und Landkreisen derzeit rund 750 Stromsparhelfer vor. Sie waren zuvor selbst langzeitarbeitslos, kennen also die Probleme der Ratsuchenden. Vor ihrer TĂ€tigkeit als Stromsparhelfer erhalten sie eine grĂŒndliche Schulung, sodass sie kompetent Hilfe anbieten können. Die Stromsparhelfer ermitteln und analysieren den Energie- und Wasserverbrauch der Haushalte vor Ort, bauen kostenlos Energiesparartikel ein und geben Tipps zur Nutzung sowie zum energieeffizienten Verhalten. Jeder Haushalt reduziert mit seinen neuen Energiesparlampen, schaltbaren Steckerleisten oder Zeitschaltuhren die Stromkosten um durchschnittlich 13 Prozent. Ein Stromspar-Check ist somit vor allem Hilfe zur Selbsthilfe und kann davor schĂŒtzen, ins Energie-Abseits zu geraten und im Dunkeln zu sitzen.

Die Aktion verknĂŒpft Sozialpolitik mit BeschĂ€ftigungsförderung und Klimaschutz und dient unter anderem auf europĂ€ischer Ebene als Vorbild: Berlin, Frankfurt und die Bodensee-Region tragen ihre Projekterfahrungen in verschiedene EU-Projekte. Auch in einigen BundeslĂ€ndern sind vergleichbare Initiativen bereits gestartet oder geplant.

Am 5. und 6. Juni ist der "Stromspar-Check" zudem als Gast beim BundesprÀsidenten - als Beispiel gelungener Praxis wurde das Projekt zur diesjÀhrigen "Woche der Umwelt" ins Schloss Bellevue eingeladen.

Die Initiative des Deutschen Caritasverband und des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) wird vom Bundesministerium fĂŒr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Rahmen der Klimaschutzinitiative gefördert.

Weitere Informationen finden Sie unter www.stromspar-check.de. Dort befindet sich auch eine Übersicht aller teilnehmenden Standorte.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V. Berliner BĂŒro, Haus der Deutschen Caritas Claudia Beck, Pressesprecherin Reinhardtstr. 13, 10117 Berlin Telefon: (030) 2844476, Telefax: (030) 28444788

(cl)

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