Pressemitteilung | Gesellschaft für Technische Kommunikation – tekom Deutschland e.V.

Technischer Redakteur ein Medienberuf mit Zukunft

(Stuttgart) - Jeder Käufer eines technischen Gerätes wird früher oder später mit Benutzerinformationen konfrontiert. Ob als gedruckte Gebrauchsanweisung, Kurzinformation oder interaktives Hilfemenü, das in nahezu jede Software integriert ist. Doch nur die wenigsten wissen, wer und was dahinter steckt. Verantwortlich für Gestaltung und Inhalt von Benutzerinformationen sind so genannte "Technische Redakteure" - ein Medienberuf mit Zukunft für Ein- und Umsteiger.

Pro Jahr besteht ein Bedarf an ca. 1.000 zu besetzenden Stellen für Technische Redakteure, so eine Schätzung der Gesellschaft für technische Kommunikation e.V. (tekom). In den vergangenen Jahren wurde dieser Bedarf nicht ausreichend gedeckt, sodass ohne weiteres "von derzeit ca. 15.000 offenen Stellen ausgegangen werden kann", sagt Claus Noack, Vorsitzender der tekom. Der Fachverband, mittlerweile der größte seiner Art in Europa, begann vor ca. 20 Jahren, die Interessen Technischer Redakteure zu vertreten. Es ist mit ein Verdienst der tekom, dass es heute ein anerkanntes Berufsbild für Technische Redakteure gibt.

Der Bedarf an diesen Fachleuten und deren gute Zukunftsaussichten resultieren aus zweierlei Entwicklungen: Zum einen hat die Europäische Union Gesetze, Normen, und Richtlinien deutlich verschärft, auch bei Benutzerinformationen und daraus resultierenden Ansprüchen auf Grundlage der Produkthaftung. Alles im Sinne der europäischen Harmonisierung und zum Schutz des Verbrauchers. Das Resultat für Hersteller und Importeure: Es werden zunehmend Spezialisten benötigt, die für eine einwandfreie technische Dokumentation und rechtliche Sicherheit sorgen.

Zum anderen haben zahlreiche Hersteller in den letzten Jahren damit begonnen, eigene Technische Redaktionen aufzubauen. Mit ein Resultat der europäischen Politik. Aber auch deshalb, weil die Vielfalt an Produkten, deren Modellvielfalt und damit an spezifischer technischer Dokumentation ständig wächst. Auch die qualitativen Ansprüche an Benutzerinformationen sind gestiegen. So enthält bald jede Software interaktive Hilfefunktionen, die erarbeitet und programmiert werden müssen. Hinzukommt ein weiterer Aspekt für eine aussichtsreiche Zukunft Technischer Redakteure: Die unternehmensweite Aufbereitung und Verwaltung aller technischen Informationen auf Basis der neuen Medien. Oder anders ausgedrückt: Das Management von Dokumenten mittels moderner Datenstandards wie XML oder SGML.

Zu den grundlegenden Aufgaben Technischer Redakteure gehören neben der Recherche und Erarbeitung der Benutzerinformation, die Zusammenarbeit mit Grafikern, Übersetzern, zunehmend mit Internet-Experten sowie die Kommunikation mit Entwicklern, Ingenieuren und nicht zuletzt mit den Anwendern. Dies sind allerdings nur einige Punkte aus dem breitengefächerten Berufsbild "Technischer Redakteur/Technische Redakteurin", das von der tekom erarbeitet wurde.

Der Einstieg in diesen Beruf ist - wie in anderen Branchen auch - recht vielfältig. Grundsätzlich haben sich aber drei Wege etabliert. Zum einen die Qualifikation von Mitarbeitern durch Weiterbildungen. Zahlreiche private Bildungsinstitute, die ebenfalls in der tekom organisiert sind, bieten ein- und mehrtägige Lehrgänge an, die erste Einblicke in diese Materie geben.

Ein weiterer Weg, ebenfalls über private Anbieter, ist eine Ausbildung über mehrere Monate, beispielsweise im Anschluss an ein Studium. Ausbildungen dieser Art werden je nach persönlichen Voraussetzung von den Arbeitsämtern unterstützt. Ein Anbieter ist u.a. der Verein Deutscher Ingenieure, VDI, dessen Lehrgänge von der tekom unterstützt werden. Die dritte Möglichkeit, den Beruf des Technischen Redakteurs zu ergreifen, besteht im Studium an einer Fachhochschule. Das Studium teilt sich im Normalfall in ein Grundstudium über vier Semester. Anschließend hat der Student die Möglichkeit, einen Schwerpunkt in technischer Dokumentation zu bilden. Dieses Hauptstudium dauert ebenfalls vier Semester. Abgeschlossen wird das Studium als Diplom-Ingenieur. Fachhochschulen, die den Studiengang "technische Dokumentation" anbieten, haben meist die Fachrichtung Maschinenbau oder Elektrotechnik.

Eine Übersicht der Fachhochschulen und der privaten Ausbildungsstätten stellt die tekom im Internet zu Verfügung. Dort ist auch die aktuelle Fassung des Berufsbildes "Technischer Redakteur/Technische Redakteurin" hinterlegt.
Interessenten können das Berufsbild aber auch direkt bei der
tekom-Geschäftsstelle anfordern.

Quelle und Kontaktadresse:
tekom - Gesellschaft für technische Kommunikation e.V. Pressekontakt:
tekom e.V.
Eberhardstr. 69-71 , 70173 Stuttgart
Telefon: 0711/657040, Telefax: 0711/6570499

NEWS TEILEN: