Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

Strom- und Gasverbrauch in Deutschland gesunken / Energiebranche investiert trotz Wirtschaftskrise gut zwölf Milliarden Euro

(Hannover) - Die ersten Auswirkungen der Wirtschaftskrise sind in der deutschen Energiewirtschaft angekommen: Der Strom- und Gasverbrauch ist im ersten Quartal 2009 nach ersten Schätzungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) um etwa fünf Prozent gesunken. Dies ist vor allem auf den rückläufigen Industrieabsatz zurückzuführen. "Die Energiebranche bleibt jedoch einer der Hoffnungsträger in dieser schwierigen wirtschaftlichen Situation. Allein in diesem Jahr sind Investitionen von etwa 12,4 Milliarden Euro geplant. Derzeit befinden sich 25 Kraftwerke im Bau." Das sagte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, zu Beginn der Hannover Messe.

Die Produktionseinbußen in energieintensiven Branchen hätten bereits seit Oktober 2008 zu einem niedrigeren Energiebedarf in Deutschland geführt.
"Wir gehen derzeit davon aus, dass der Gas- und Stromabsatz im ersten Quartal 2009 allein in der Industrie um mehr als zehn Prozent zurückgegangen ist", erklärte Hildegard Müller. Auch das im Vergleich zum Vorjahr kühlere Wetter in den Monaten Januar und Februar hätte diesen Abwärtstrend beim Verbrauch nicht stoppen können.

Die Finanzmarktkrise habe in den vergangenen Monaten auch in der Energiebranche dazu geführt, dass es schwieriger geworden sei, Fremdkapital für Investitionen zu beschaffen. Die Energieversorger müssten etwas höhere Finanzierungskosten für ihre Investitionsprojekte in Kauf nehmen. Die Energiewirtschaft investiere jedoch im Vergleich mit anderen Industriebranchen nach wie vor überdurchschnittlich. "Einige Mitgliedsunternehmen haben damit begonnen, ihre Planungen genauer unter die Lupe zu nehmen. Zwar sind einige Projekte von den Unternehmen zeitlich nach hinten verschoben worden, aber insbesondere im Kraftwerksbereich wird nach wie vor kräftig investiert", betonte Hildegard Müller.

Nach einer aktuellen Bestandsaufnahme des BDEW sind derzeit 25 Kraftwerksprojekte mit einer Gesamtkapazität von rund 13.300 Megawatt (MW) in Bau. Bis zum Jahr 2018 sollen insgesamt 60 neue Kraftwerke mit einer Kapazität von 35.300 MW in Betrieb gehen. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt gut 50 Milliarden Euro. Darin sind nur Vorhaben enthalten, die über eine Leistung von mindestens 20 MW verfügen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW), Hauptgeschäftsstelle Frank Brachvogel, Pressesprecher Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 300199-0, Telefax: (030) 300199-3900

(tr)

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