Pressemitteilung | VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz

Start der Kampagne "Süßes Geschöpf, fieses Geschäft"

(Hamburg) - VIER PFOTEN startet die Kampagne "Süßes Geschöpf - Fieses Geschäft", um die Öffentlichkeit über die skrupellosen Machenschaften der Welpenmafia aufzuklären. Daniela Schneider, Kampagnenverantwortliche für Heimtiere bei VIER PFOTEN, erklärt worauf Verbraucher beim Hundekauf achten sollten.

Übergabeort: Augen auf beim Welpenkauf

Wer einen Hund über eine Internetanzeige gefunden hat, sollte darauf achten, wo er das Tier übernimmt. "Man sollte den Hund da abholen, wo auch sein Zuhause ist. Will der Verkäufer einen anderen Treffpunkt vereinbaren, den Welpen vorbeibringen wollen oder den Hund in einem Flur oder auf einem Parkplatz übergeben, sollte man alarmiert sein", weiß Schneider. "Generell empfiehlt es sich, den Hund nicht gleich beim ersten Treffen mitzunehmen, sondern sich erst einmal gegenseitig zu beschnuppern."

Immer die Eltern zeigen lassen

Kriminelle Händler behandeln hilflose Welpen wie Billigware. Doch jedes Hundebaby hat eine Mutter, bei der sie mindestens bis zur achten Lebenswoche bleiben sollten. "Seriöse Züchter werden immer auch die Muttertiere zeigen können", sagt Schneider. Aber Vorsicht: Nur, weil eine Hündin präsentiert wird, bedeutet es nicht, dass es auch die Mutter ist. "Man sollte darauf achten, ob das Tier ein Gesäuge hat und wie sich die Hündin gegenüber den Welpen verhält. Oft werden Hündinnen der gleichen Rasse gezeigt, obwohl die eigentliche Mutter in einem finsteren Verschlag in einer Welpenfabrik leidet."

Auf Kaufvertrag bestehen und Papiere kontrollieren

Wer einen Welpen kauft, sollte unbedingt auf einen komplett ausgefüllten Kaufvertrag bestehen, wo auch die Adresse des Verkäufers eingetragen ist. "Zur Sicherheit sollte man sich zum Abgleich immer auch den Personalausweis zeigen lassen", so Schneider.

Zudem bekommt man in der Regel auch einen Impfpass oder den EU-Heimtierausweis ausgehändigt. Letzterer ist verpflichtend für Hunde, Katzen und Frettchen, wenn sie innerhalb der EU transportiert werden. Beim Kauf empfiehlt es sich einen genauen Blick in das Dokument zu werfen und Alter des Hundes, Impfungen und Herkunft des Tieres zu prüfen.
Das Alter prüfen

In Deutschland dürfen Hunde frühestens mit acht Wochen von der Mutter getrennt werden. Ein im Ausland geborener Hund muss mindestens 15 Wochen alt sein. "Welpen können erst ab der 12. Woche wirksam gegen Tollwut geimpft werden, danach dauert es drei Wochen bis sie geschützt sind und grenzüberschreitend transportiert werden dürfen."

Welpen sind keine Schnäppchenware

Rassehunde sind bei seriösen Züchtern kaum unter 1000 Euro zu haben. Noch vor einigen Jahren wurden die Welpen aus den Hundefabriken in Osteuropa zum Billigpreis angeboten. Ein verdächtig günstiger Preis, kann noch immer ein Indiz für den illegalen Handel sein - muss aber nicht. Denn die kriminellen Verkäufer lernen dazu und bieten die Hunde häufig nur knapp unter dem Preis eines seriösen Züchters an. Interessenten sollten also auch auf weitere Hinweise achten. "Es ist verdächtig, wenn ein einzelner Verkäufer eine große Anzahl von Welpen, eventuell sogar verschiedener Rassen anbietet. Hunde sind keine Massenware, wie Schuhe. Seriöse Züchter ziehen einen Wurf pro Jahr auf und sind in der Regel auf eine Rasse spezialisiert."
Mehr als 50.000 Hunde jeden Monat gehandelt

Laut einer Studie der Europäischen Kommission werden jeden Monat rund 50.000 Hunde zwischen den europäischen Ländern gehandelt. Vor allem der Internethandel mit Welpen boomt. Die meisten dieser Tiere sind nicht geimpft und wurden in Welpenfabriken, sogenannten Vermehrerstationen, unter grausamen Bedingungen produziert. Um die Öffentlichkeit über die skrupellosen Geschäfte der Welpenmafia aufzuklären, hat VIER PFOTEN nun die Aufklärungskampagne "Süßes Geschöpf, fieses Geschäft" gestartet.

Quelle und Kontaktadresse:
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz Pressestelle Schomburgstr. 120, 22767 Hamburg Telefon: (040) 399249-0, Fax: (040) 399249-99

(sf)

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