Pressemitteilung | (vdw) Verband der Wohnungswirtschaft in Niedersachsen und Bremen e.V.

Situation bei bezahlbarem Wohnraum in Ballungszentren spitzt sich zu / "Müssen soziale Spannungen verhindern!"

(Hannover) - Die Ballungszentren in Niedersachsen können dem Zustrom an Flüchtlingen kaum noch standhalten. Das Wohnungsangebot ist zu knapp, die Unterbringung in Sporthallen, Wohncontainern oder leeren Kasernen dürfte nur eine Übergangslösung sein. Daher fordert der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen (vdw) mehr Geld für bezahlbaren Wohnraum. Der vdw begrüßt deshalb die aktuellen Überlegungen der Landesregierung, mehr Geld für bezahlbaren Wohnraum und Flüchtlingsunterkünfte zur Verfügung zu stellen. Diese Überlegungen wurden heute in der Konzertierten Aktion Bauen und Wohnen Niedersachsen vorgestellt. Die Förderhöhe und die Ausgestaltung des Programms sollen von der Landesregierung noch festgelegt werden.

Das aktuelle Wohnungsbauprogramm von Niedersachsen reicht - so Verbandsdirektor Heiner Pott - bei Weitem nicht aus, um die erforderlichen Neubauzahlen zu realisieren. Niedersachsen stellt für dieses Jahr rund 65 Millionen Euro für den Wohnungsmarkt zur Verfügung. Für die zusätzliche Unterbringung von Flüchtlingen müsste - zurückhaltend geschätzt - ein Sonderprogramm von 150 Millionen Euro aufgelegt werden. Die Kommunen werden diese Leistungen nicht stemmen können. Bund und Länder sind in der Pflicht. In den größeren Städten ist das Angebot an bezahlbaren Wohnungen ohnehin schon knapp. Der Zuzug von Menschen aus aller Welt wird die Nachfrage weiter verschärfen. "Wir befürchten, dass die Konkurrenz am Wohnungsmarkt insbesondere im unteren Segment zunehmen wird", meint vdw-Chef Heiner Pott und verweist auf SPD-Chef Sigmar Gabriel, der in diesem Zusammenhang kürzlich attestiert hat: "Die Lage birgt sozialen Sprengstoff."

Die Zeit drängt also. "Um neue soziale Brennpunkte zu vermeiden, müssen jetzt Entscheidungen getroffen werden", betont Verbandsdirektor Pott. Die heutige Ankündigung sei ein erster Schritt, der zeitnah eine abschließende Entscheidung über die Höhe der Förderung und die Ausgestaltung des Programms folgen müsse.

Die Wohnungswirtschaft warnt davor, Flüchtlingsunterkünfte am Rand der Städte oder in sozial vorbelasteten Stadtteilen zu konzentrieren. Verbandsdirektor Pott fordert stattdessen eine "Integration in den Quartieren, die nur durch eine dezentrale Unterbringung erreicht werden kann". Insbesondere in den städtischen Ballungszentren ist die Lage angespannt, zumal sich die provisorischen "Wohn"-Container zusehends von einer Übergangs- zu einer Dauerlösung entwickeln. Mit der Unterbringung muss auch die Frage nach der Integration der Zuwanderer geklärt werden.

Heiner Pott fügte hinzu: "Um die Sorgen und Ängste von Hiesigen und Hinzukommenden ernst zu nehmen, müssen Bund, Länder und Kommunen schnellstmöglich tragfähige Integrationsnetzwerke knüpfen. Die Wohnungswirtschaft in Niedersachsen ist bereit, ihren Beitrag zu leisten."

Quelle und Kontaktadresse:
vdw Verband der Wohnungswirtschaft in Niedersachsen und Bremen e.V. Pressestelle Leibnizufer 19, 30169 Hannover Telefon: (0511) 126501, Fax: (0511) 1265111

(sy)

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