Pressemitteilung | BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e.V.

Seitenlader verdrängen Hecklader / BDE-Umfrage: Firmen nutzen Einsparungspotentiale

(Köln) - Bereits jedes sechste Müllauto in den Fuhrparks der privaten Entsorgungsunternehmen ist ein Seitenlader. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungswirtschaft e.V. - BDE (Köln). Dieser Anteil von 17 % wird sich auf 60 % steigern, wenn die antwortenden Häuser tatsächlich so bei den Aufbauherstellern so bestellen, wie in der Befragung angegeben. Die Vorteile der seitlich zu beladenden Laster liegen in den Rationalisierungs- und Kostendämpfungseffekten.

Steigende Preise für Treibstoff und Fahrzeuge sowie die Personalkostenentwicklung einerseits und verschärfter Wettbewerb mit sinkenden Erlösen andererseits zwingen die Entsorgungsfirmen nach kostensparenden Lösungen zu suchen. Neben einer Optimierung des Einsatzes des Fuhrparks geht es dabei vor allem um Rationalisierungsschritte.

Herkömmliche Hecklader sind mit Fahrer und einem oder zwei Ladern besetzt. Ist der Sammelbehälter des Müllwagens gefüllt, kommt für die Lader ihre "unproduktive" Phase während der Fahrt zur Behandlungs- oder Beseitigungsanlage. Da die Entfernungen teilweise recht beachtlich sind, kann eine solche Fahrt ein oder zwei Stunden dauern. Verständlich ist daher das Bestreben, "unproduktive Kosten" zu vermeiden.

Die Aufbauten, die ein Beschicken des Sammelbehälters von der Seite her ermöglichen, bieten einen Ausweg. Bei der "manuellen" Variante steigt der Fahrer aus, rollt den Abfallbehälter an das Fahrzeug und betätigt die Ladehilfe. Diese hievt die Tonne an die Schüttung, die unmittelbar hinter dem Fahrerhaus angebracht ist. Von dort wird der Abfall über eine Verdichtereinheit in den eigentlichen Sammelbehälter gepresst.

Bei "halbautomatischen" Seitenladern wird vom "Bediener" mittels eines Joy-Sticks ein Beladearm gesteuert. Dieser ist seitlich angebracht und kann bis zu drei Metern entfernte Behälter aufnehmen und automatisch in das Abfallsammelfahrzeug entleeren. Das erspart dem Mitarbeiter das Aussteigen.

Wählt das Entsorgungsunternehmen dann noch ein Wechselsystem, bei dem die Beladeeinheit fest mit dem Fahrzeug verbunden ist und sich der Sammelbehälter vom Chassis abtrennen lässt, ist ein noch rationellerer Einsatz des Müllwagens möglich. Dann kann nämlich der gefüllte Sammelbehälter auf einem Betriebshof oder auf der Straße gegen einen leeren ausgetauscht werden. Das teure Sammelfahrzeug steht zu einer weiteren Sammelfahrt zur Verfügung. Die gefüllten Behälter nimmt ein einfacher Laster nebst Anhänger auf und erledigt den Streckentransport zur Behandlungs- oder Beseitigungsanlage.

Dass die BDE-Unternehmen mit den Seitenladern gute Erfahrungen gemacht haben, zeigt die Absicht, bei den Neubeschaffungen künftig auf solche Fahrzeuge zu setzen, die nur noch einen stark reduzierten Einsatz von Mitarbeitern erfordern. Nur durch die Nutzung dieser Einsparpotentiale läßt sich der Kostenanstieg abbremsen, um im Wettbewerb bestehen zu können.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft e.V. (BDE) Schönhauser Str. 3 50968 Köln Telefon: 0221/9347000 Telefax: 0221/93470090

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