Pressemitteilung | Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE)

"Schleswig-Holstein: Wind. Kraft. Europa": 4. BWE-Windbranchentag Schleswig-Holstein nimmt europäische Wachstumschancen in den Blick

(Berlin) - In der Woche der Europawahl nahm der 4. Windbranchentag Schleswig-Holstein unter dem Motto "Schleswig-Holstein: Wind. Kraft. Europa" nicht nur die nationalen, sondern auch die europäischen Perspektiven der Energiewende in den Blick. Mehr als 600 Branchenvertreter und Interessierte fanden sich dafür am 23. Mai 2019 in Husum ein. Neben der Frage, wie eine starke nationale und europäisch ausgerichtete Industriestrategie den innovationsstarken Windenergiestandort Schleswig-Holstein weiterentwickeln könnte, wurden auf dem 4. BWE-Windbranchentag Schleswig-Holstein aber natürlich auch aktuelle politische Entwicklungen im nördlichsten deutschen Bundesland diskutiert.

Am 26. Mai wird das neue EU-Parlament gewählt. Angesichts der zunehmenden Demonstrationen für mehr Klimaschutz, könnten die Europawahlen zu einem wichtigen Meilenstein für mehr Erneuerbare und Klimaschutz werden. Drei Tage vor der Wahl blickte die Windenergiebranche auf dem 4. Windbranchentag Schleswig-Holstein in Husum mit Hoffnung auf die europäischen Entwicklungsperspektiven. Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie, betonte die international wachsende Nachfrage für die Zukunftstechnologie Windenergie. Diese müsse auch angesichts des schwächelnden Windenergiezubaus in Deutschland im Jahr 2018 mit einer nationalen und europäisch ausgerichteten Industriestrategie flankiert werden. So würden Innovations- und Exportpotenziale genutzt und die Wertschöpfung der Windenergie langfristig in Deutschland gehalten.

"Wir brauchen jetzt den Rahmen für starke Investitionen in klimafreundlichere Produkte, Prozesse und Infrastrukturen sowie eine breit angelegte gesellschaftliche Diskussion um Ziele der Energiewende. Fest steht: Eine sichere und in naher Zukunft CO2-freie Energieversorgung schafft die Grundlage für die moderne und vernetzte Volkswirtschaft, die sich im internationalen Wettbewerb behauptet. Eine solche CO2-freie Versorgung ist von Industrie und Verbrauchern längst gewollt. Auch hier lohnt ein Blick ins europäische Ausland: Länder wie die Schweiz oder Schweden zeigen seit Jahrzehnten, wie eine konsequente Bepreisung von CO2 wirtschaftlich erfolgreich eingesetzt werden kann", erklärte Albers in seiner Rede.

Unter den Augen von Jan Philipp Albrecht (Bündnis 90/Die Grünen), Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein, sowie verschiedener Bundestagsabgeordneter, wurden neben europäischen Aspekten der Windenergienutzung, aber auch die aktuellen Hemmnisse des Ausbaus in Schleswig-Holstein vor einem interessierten Publikum diskutiert. "Die Europawahl könne wichtige Impulse für den Klimaschutz setzen, aber auch die Politik in Schleswig-Holstein müsse ihrer Verantwortung gerecht werden", erklärte Horst Leithoff, Landesvorsitzender des BWE-Landesverbands SH.

"Seit vier Jahren arbeitet die Landesregierung an der Erstellung neuer Regionalpläne zum Ausbau der Windenergie. Was die Branche als Ergebnis sieht, ist eine erneute Verlängerung des Moratoriums anstatt eines klaren Bekenntnisses zu einem jährlichen Zubau der Windenergie an Land von mindestens 670 Megawatt pro Jahr bis 2025. So droht das energiepolitische Ziel Schleswig-Holsteins auf der Strecke zu bleiben", betonte Leithoff.

Die Teilnehmer des Branchentags waren sich einig, dass vor allem eine Verschlankung der Genehmigungsprozesse und, eine Steigerung der Planungssicherheit und mehr Flächenverfügbarkeit entscheidende Hebel seien, um den stockenden Ausbau der Windenergie in Deutschland wieder in Fahrt zu bringen. "Die Chancen einer erfolgreichen deutschen Klimapolitik und der Erhalt einer starken Windbranche werden derzeit von einer inakzeptablen Genehmigungssituation gefährdet. In einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Windenergiebranche, Bundes- und Landespolitik müssen hier Lösungen erarbeitet werden. Der BWE hat dazu Vorschläge unterbreitet, die nun schnellstmöglich diskutiert werden müssen," forderte Hermann Albers.

"Das Windland Schleswig-Holstein braucht dringend wieder mehr Baugenehmigungen, um erfolgreich am bundesweiten Ausschreibungsverfahren teilnehmen zu können. Nur mit der Ausweisung rechtssicherer Flächen kann Schleswig-Holstein weiterhin ein europäischer Vorreiter für Systemintegration, Direktbelieferung und Sektorenkopplung bleiben", so Horst Leithoff.

Im Zuge einer Aktion zur Nachwuchsförderung ermöglichten der Windparkbetreiber in Schleswig-Holstein knapp 90 Studenten aus der Region die kostenlose Teilnahme am 4. Windbranchentag Schleswig-Holstein. Begrüßen durfte der BWE interessierte Studenten aus 20 Universitäten und über 20 verschiedenen Studienfächern. "Die Aktion war ein voller Erfolg. Das große Interesse der Studenten zeigt deutlich, dass die Windenergie als spannendes und zukunftsträchtiges Berufsfeld wahrgenommen wird", kommentierte Horst Leithoff.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) Wolfram Axthelm, Geschäftsführer Politik und Kommunikation Neustädtische Kirchstr. 6, 10117 Berlin Telefon: (030) 212341210, Fax: (030) 212341410

(rs)

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