Pressemitteilung | DWA - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.

Sanierung der Kanalisation als wichtige Zukunftsaufgabe / Deutsche Wasserwirtschaftler fordern mehr Anstrengungen für den Erhalt der Infrastruktur

(Hennef) - Mehr Investitionen zum Erhalt der Abwasserkanalisation fordert die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (ATV-DVWK). 17 Prozent der deutschen Kanalisationen sind sanierungsbedürftig. Wohin es führen kann, wenn die Infrastruktur vernachlässigt wird, zeigt sich bislang noch hauptsächlich im Ausland, etwa die Stromausfälle in den USA des letzten Jahres.

Infrastruktur in Deutschland stärkt die Wirtschaft

Die Infrastruktur in Deutschland gilt weltweit als hervorragend, sie ist ein wichtiges Argument für Deutschland als Wirtschaftsstandort. Wie die Substanz der öffentlichen Abwasserkanalisation erhalten werden kann, ist daher Thema einer Resolution, die die Mitglieder der ATV-DVWK auf ihrer diesjährigen Bundestagung am 15. September in Würzburg verabschiedet haben. Die Fachleute für Wasserwirtschaft sprechen sich darin für verstärkte Investitionen zum Erhalt der Kanalisation aus. Sie fordern die weitere, kontinuierliche Sanierung der Kanalnetze und die Bereitstellung der dazu erforderlichen Finanzmittel. Prof. Hermann H. Hahn, Präsident der Vereinigung: "Obwohl der Abwasserbeseitigung in den letzten Jahrzehnten die ihr zustehende Priorität eingeräumt wurde, stehen den Trägern der Abwasserbeseitigung in den nächsten Jahren noch erhebliche Investitionen für die Sanierung der Kanalnetze bevor."

Der Zustand der Kanalisation

In ihrer vierten Umfrage zum Zustand der Kanalisation mit den Daten des Jahres 2001 kommt die ATV-DVWK zum Ergebnis, dass nunmehr 75 Prozent der öffentlichen Kanäle auf Schäden untersucht sind. Im Jahr 2000 wurden rund
1,64 Milliarden Euro für die Instandsetzung der Kanäle ausgegeben. Weiterhin hat die Untersuchung ergeben, dass ca. 17 Prozent der öffentlichen Kanalisation kurz- oder mittelfristig zu sanieren sind. Für die Bearbeitung dieser kurz- und mittelfristig zu behebenden Schäden sind rund 45 Milliarden Euro zu veranschlagen. Bei den in privater Verantwortung der Grundstücksbesitzer stehenden Grundleitungen wird der Zustand mit einem mittleren Sanierungsbedarf von ca. 40 Prozent deutlich schlechter eingeschätzt.

Sanierung von Kanalnetzen kein grundsätzliches Finanzierungsproblem

Für die Sanierung der kurz und mittelfristig zu behebenden Schäden in der öffentlichen Kanalisation müssen rund 45 Milliarden Euro veranschlagt werden. Die Erfahrung der letzten Jahre hat jedoch gezeigt, dass es bei einer Vielzahl von Einrichtungsträgern, die beispielsweise als Eigenbetrieb oder Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) organisiert sind, keine grundsätzlichen Finanzierungsprobleme bei der Sanierung der Kanalisation gibt.

Was wird aus der Abwasserabgabe?

Doch können nicht nur die Kommunen Aktivitäten zur verstärkten Instandsetzung der Kanäle ergreifen. Auch Bund und Länder könnten einen wesentlichen Impuls zur beschleunigten Sanierung der öffentlichen Kanalisation geben, in dem sie Möglichkeiten eröffnen, Mittel aus der Abwasserabgabe auch hierfür einzusetzen.

Weitere Notwendigkeiten aus Sicht der ATV-DVWK

Um die in den kommenden Jahren erforderliche Maßnahmen zur Kanalsanierung durchführen zu können, ist es unerlässlich, auf ausreichend qualifiziertes Personal zurückgreifen zu können. Hier sind die notwendigen Weichenstellungen für die Zukunft zu tätigen. Die Vereinigung weist zudem darauf hin, dass auch die Sanierung der Grundleitungen auf den privaten Grundstücken nicht weiter vernachlässigt werden darf.

Quelle und Kontaktadresse:
ATV-DVWK Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef Telefon: 02242/8720, Telefax: 02242/872135

NEWS TEILEN: