Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.

Pferdequal auf vier Rädern: Tiertransporte bleiben eine Kulturschande / ARD strahlt aktuelle Aufnahmen aus

(Bonn) - Strecken von mehreren tausend Kilometern, in zugigen und unzureichend ausgestatteten Fahrzeugen, oft ohne Versorgung oder medizinische Betreuung: Das ist immer noch der grausame Alltag für über 360 Millionen Tiere, die auf Transporten quer durch Europa und darüber hinaus hin und her gekarrt werden. Die ARD strahlt heute Abend in der Sendung „Frisch gequält auf den Tisch“ aktuelle Bilder von Pferdetransporten zum Schlachthof aus. Der Deutsche Tierschutzbund erneuert angesichts der abermals offenbar gewordenen Tierqual seine Forderung nach einem sofortigen Stopp der Tiertransporte.

Der Deutsche Tierschutzbund dokumentiert seit Jahren die Qual, die jährlich über 360 Millionen Tiere bei Transporten erleiden. Die ARD strahlt heute Abend in der Sendung „Frisch gequält auf den Tisch“ aktuelle Aufnahmen von Pferdetransporten aus, die unter anderem durch die Organisation Animals Angels dokumentiert wurden. Die Bilder beweisen erneut, dass die bestehenden Richtlinien zum Schutz der Tiere beim Transport eindeutig zu kurz greifen. Es fehlen effiziente Kontrollen, um die Einhaltung dieser Richtlinien zu prüfen und zu garantieren. Bei grenzüberschreitenden Transporten ist dies besonders gravierend. Hier kann kaum noch nachvollzogen werden, wie lange die Tiere schon unterwegs sind, eingepfercht, verletzt, ohne Wasser, bei drückender Hitze. Transporte lebender Rinder in Drittländer werden auch noch durch Subventionen belohnt. Einzige Voraussetzung: die Tiere müssen halbwegs lebend an ihrer Schlachtstätte eintreffen. Der Deutsche Tierschutzbund fordert dringend striktere Vorschriften zum Schutz der Tiere und die entsprechenden Kontrollinstanzen, damit die Bestimmungen eingehalten werden.

„Die Umstände und Zustände bei Tiertransporten sind immer noch eine der größten Kulturschanden. Wir fordern, dass endlich konsequent durchgegriffen und die Qual auf vier Rädern gestoppt wird“, erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Erst im April wurden die europäischen Verhandlungen über eine neue Gesetzgebung zum Schutz von Tieren beim Transport abgebrochen, weil eine Einigung nicht möglich war. Täglich werden umgerechnet eine Million Tiere quer durch Europa gekarrt. Dahinter stecke reine Profitgier, ohne Rücksicht auf das Tierwohl, so Apel. Um den Druck auf die europäische Politik zu erhöhen, wird der Deutsche Tierschutzbund seine Kampagne gegen die „Tiertodestransporte“ verstärken.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V. Baumschulallee 15, 53115 Bonn Telefon: 0228/604960, Telefax: 0228/6049640

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