Pressemitteilung | Bayerischer Philologenverband (bpv)

Nach PISA Lehrerbildung gezielt verbessern!

(München) - "Es ist erfreulich, dass die Staatsregierung aus den jüngsten PISA-Ergebnissen die richtigen Konsequenzen für die bayerische Lehrerbildung zieht und Verbesserungen durch Feinjustierungen vornehmen will. Die bisherige Ausbildung der Gymnasiallehrkräfte ist, wie verschiedene Studien belegen, äußerst erfolgreich. Qualitative Verbesserungen an den richtigen Stellen statt unnötige Generalüberholungen, diese eigentlich einfache Formel weist uns daher für die Weiterentwicklung der bayerischen Lehrerbildung den richtigen Weg.", so kommentierte der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbandes, Max Schmidt, die Forderung von Kultusminister Spaenle, sich künftig verstärkt der Eignungsfrage von Interessenten an Lehramtsstudiengängen sowie der Verbesserung der Praxisphasen während des Studiums zu widmen.

"Der bpv hat bereits im Oktober in einer umfassenden Stellungnahme (http://www.bpv.de/schule--bildung/lehrerbildung/index.html) zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung darauf verwiesen, dass eine systematische, schulartspezifische Beratung und Betreuung jungen Menschen, die am Lehrerberuf interessiert sind, signalisieren kann, ob sie für den angestrebten Beruf geeignet sind. Die Entwicklung von Eignungsberatungsverfahren wäre daher ein wichtiger Schritt, um die besten Abiturienten für das Lehramtsstudium zu gewinnen und die Lehrerbildung dadurch weiter zu verbessern. Der bpv hält allerdings nichts von einer generellen Zugangsbeschränkung zum Lehramtsstudium", so Schmidt weiter. Es müsse außerdem auch motivierende Berufsaussichten geben, um die Besten für das Lehramtsstudium zu gewinnen. Die Kürzung der Eingangsgehälter schrecke diese allerdings ab.

Eine Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Lehrerverbände (abl) zur Lehrerbildung, die erst im November durchgeführt wurde, bestätigt den Bedarf einer systematischen Eignungsberatung: Fast 78 Prozent der mehr als 1240 befragten Studierenden, Referendare und Junglehrer in Bayern hält ein solches Verfahren zu Studienbeginn für `sinnvoll´.

Auch der Verbesserungsbedarf bei den Praxisphasen während des Studiums sei dem Philologenverband seit langem bekannt, so Schmidt. "Unsere Studierenden berichten immer wieder, dass die Praktika qualitativ noch ausbaufähig sind." Dieser Eindruck deckt sich auch mit den Ergebnissen der abl-Umfrage: Noch nicht einmal jeder vierte Befragte (23 Prozent) hielt das Orientierungspraktikum, das der Überprüfung des Berufswunsches dienen soll, für `hilfreich´. Der bisherige Nutzen der Praktika sei also "eindeutig begrenzt", so der bpv-Vorsitzende. Daher sei es entscheidend, die Qualität dieser Praxisphasen weiter auszubauen und nicht, wie in etlichen Bundesländern aus dieser Tatsache fälschlicherweise abgeleitet, das Studium mit immer mehr Praxisanteilen zu überfrachten.

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Philologenverband Peter Missy, Pressesprecher Implerstr. 25a, 81371 München Telefon: (089) 7461630, Telefax: (089) 7211073

(el)

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