Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

NABU fordert rückstandsfreie Lebensmittel innerhalb von fünf Jahren

(Bonn) - Der Naturschutzbund NABU hat die Einrichtung einer beim Kanzleramt angesiedelten Kommission zur Lebensmittelsicherheit und -gesundheit gefordert. "Wir müssen die aktuelle BSE-Krise als Chance nutzen, die Weichen in der Agrar- und Ernährungspolitik völlig neu in Richtung einer naturverträglichen Erzeugung zu stellen", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Wenn Bundeskanzler Schröder seine jüngsten Aussagen zum Verbraucherschutz tatsächlich ernst meine, müsse er das Thema zur Chefsache machen, so der NABU-Bundesgeschäftsführer: "Das Landwirtschaftministerium hat sich als Anwalt für gesunde Ernährung endgültig disqualifiziert." In spätestens fünf Jahren sollten die Bürgerinnen und Bürger die Gewissheit haben, dass bei ihnen nur noch rückstandsfreie Lebensmittel auf den Tisch kommen. Bei Babykost etwa sei dies längst kein Problem mehr.

Der jetzige BSE-Skandal sei für den NABU nur ein besonders grauenhaftes Symptom für die Krise der industriellen Massentierhaltung und -produktion. Wer heute etwa ein Putensteak oder einen Lachs verzehre, könne sich den Weg zur Apotheke vielfach sparen. "In den niedersächsischen Geflügelknästen tickt bereits die nächste Zeitbombe", warnte Billen. Die Politik müsse endlich langfristige Konzepte entwickeln, anstatt bei jeder Katastrophe in ebenso hektischen wie folgenlosen Aktionismus zu verfallen.

Neben der Politik seien aber auch die Verbraucherinnen und Verbraucher zum Umsteuern gezwungen, so Billen: "Das Kilo Rinderbraten für 15 Mark oder der billige Schlabberlachs zu Silvester sind nur für den Preis der eigenen Gesundheit zu haben." Wer Lebensmittel aus naturverträglicher Produktion kaufe, verhalte sich nicht nur verantwortungsbewusst gegenüber sich und seiner Familie, sondern erfahre darüber hinaus tatsächlichen Genuss: "Die wenigsten von uns wissen doch, wie gut Fleisch, Fisch oder Geflügel tatsächlich schmecken können."

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. Gerd Billen, NABU-Bundesgeschäftsführer Herbert-Rabius-Str. 26 53225 Bonn Telefon: 0228/4036-161 Telefax: 0228/4036-200

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