Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

NABU fordert Stopp für geplante Vernichtung von Rindern

(Bonn) - Der Naturschutzbund NABU hat die designierte Landwirtschaftsministerin Künast aufgefordert, das von der Bundesanstalt für Landwirtschaft geplante Programm zur Vernichtung von 400.000 Rindern schnellstmöglich zu stoppen. "Das Vorhaben, gesunde Tiere aus Steuermitteln aufzukaufen, zu töten und zu verbrennen, illustriert die Perversion der industrialisierten Landwirtschaft", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Für finanzielle Hilfen an Landwirte, die vom aktuellen Zusammenbruch des Rindfleischmarktes unverschuldet betroffen sind, hätte derzeit wohl jeder Verständnis. "Aber es ist doch pervers, Tiere regelrecht zu verschrotten, bloß weil Rindfleisch billig geworden ist", protestierte Billen.

Das angekündigte Programm steht in keinem Zusammenhang mit der Tötung der Rinderherden von BSE-betroffenen Betrieben, der vorbeugende Gesundheitsschutz werde als Motiv auch gar nicht erst bemüht. Es gehe offenkundig darum, das System der industriell organisierten Produktion in der konventionellen Landwirtschaft aufrecht zu halten. "Es ist schon unverfroren, dass die Vertreter dieses Systems wohl meinen, ohne jede Denkpause weiter machen zu können wie bisher", kritisierte Billen. Sollte es zutreffen, dass die Rinder vernichtet würden, ohne sie auf BSE zu untersuchen, wäre dies zudem als Versuch zu werten, das wahre Ausmaß der BSE-Krise in Deutschland zu verschleiern. Für den NABU ist der Stopp dieser geplanten Aktion ein erster Prüfstein für die von der Bundesregierung angekündigte Wende in der Agrarpolitik.

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Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. NABU-Pressestelle Herbert-Rabius-Str. 26 53225 Bonn Telefon: 0228/4036-141 Telefax: 0228/4036-200

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