Pressemitteilung | NORDMETALL Verband der Metall- und Elektro-Industrie e.V.

Modell "Zeit statt Geld" kann zu Produktionsengpässen führen

(Hamburg) - "In Betrieben mit Schichtarbeit wünschen sich aktuell viele Beschäftigte zusätzliche freie Tage statt mehr Entgelt, deswegen drohen dort nun Produktionsengpässe. Unsere in den Tarifverhandlungen geäußerten Warnungen haben sich leider bestätigt", klagt Dr. Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands NORDMETALL.

Zwar sehe der Tarifvertrag vor, dass Schichtarbeiter, Eltern und Pflegende die für 2019 vereinbarte Tariferhöhung nur dann in freie Tage umwandeln dürfen, wenn diese Fehlzeiten betriebsintern ausgeglichen werden und andere Mitarbeiter für ihre Kollegen einspringen. Doch informiere die IG Metall ihre Mitglieder oft nur unzureichend über diesen Ablehnungsgrund, so dass in den Belegschaften unnötigerweise viel Unmut und Unfrieden entstehe. "Das alles steigert nicht gerade die Akzeptanz für einen ohnehin komplizierten Flächentarifvertrag", so Fickinger.

Zudem setze die akute Fachkräftekrise, zusammen mit der gesetzlichen Brückenteilzeit, dem Modell "Zeit statt Geld" enge Grenzen. "Wer immer mehr teure Auszeiten organisiert, ohne zu sagen, wie diese Lücken personell und finanziell gestopft werden sollen, schädigt den Standort Deutschland nachhaltig. Dann wird die Arbeit dorthin abwandern, wo sie gemacht werden kann", warnt Fickinger. "38 Urlaubstage für bestimmte Personengruppen, 35 Wochenstunden für alle und im Schnitt 60.000 Euro Jahreseinkommen sind für viele Firmen kaum noch verkraftbar. Daher wächst der Druck, Produktion und Entwicklung ins Ausland zu verlagern."

Quelle und Kontaktadresse:
NORDMETALL Verband der Metall- und Elektro-Industrie e.V. Pressestelle Kapstadtring 10, 22297 Hamburg Telefon: (040) 63784200, Fax: (040) 63784234

(sf)

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