Pressemitteilung | Die KMU-Berater - Bundesverband freier Berater e.V. - Geschäftsstelle

Mittelstandsfinanzierung / Die gefühlte Lage ist gut

(Köln) - Zum fünften Mal in Folgen haben Unternehmen mit dem "KMU-Banken-Barometer" ihre Finanzierungs- und Banken-Situation einem Selbstscheck unterzogen. Die Beteiligung war weiter rückläufig. Daraus folgert der Initiator "Die KMU-Berater - Bundesverband freier Berater e. V.", dass die Unternehmen sich in Sachen Unternehmensfinanzierung derzeit durchaus wohl fühlen. Die teilnehmenden Unternehmen allerdings werfen durchweg negative Schlaglichter auf ihre Finanzierungssituation.

Alle Ergebnisse stehen im Internet unter: http://www.banken-barometer-2018.kmu-berater.de.

"Es ist das erste Mal, dass die teilnehmenden Unternehmen alle zehn Standardaussagen des KMU-Banken-Barometer schlechter bewerten als im Vorjahr. Außerdem sind die Bewertungen in diesem Jahr durchgängig die schlechtesten seit 2014" fasst Joachim Berendt, Vorsitzender des Bundesverband Die KMU-Berater, die aus seiner Sicht ernüchternden Ergebnisse zusammen.

Auch wenn aus der Teilnehmerzahl keine repräsentativen Aussagen abgeleitet werden können, so fallen einige Ergebnisse aus Sicht der KMU-Berater überraschend schlecht aus.

So informieren immer weniger Kreditinstitute ihre Kunden über die Ergebnisse des Ratings. In diesem Jahr erleben 64 Prozent der Unternehmen keine oder eine ungenügende Information zum Rating. Im Vorjahr lag diese Zahl bei 56 Prozent. Dabei ist das Rating eine wesentliche Grundlage jeder Kreditentscheidung. "Da es auf Basis der von den Unternehmen übergebenen Informationen erarbeitet wird, sollte ein Feedback eine partnerschaftliche Selbstverständlichkeit sein" fordert Carl-Dietrich Sander, Leiter der Fachgruppe Finanzierung-Rating der KMU-Berater.

"Öffentlich geförderte Kredite sind unverändert ein Stiefkind der Bankenberatung" moniert Sander. "Keine aktive Beratung zu Förderkrediten stellen in diesem Jahr 49 Prozent der Unternehmen fest - nach nur 25 Prozent im letzten Jahr" spricht Sander ein weiteres von den KMU-Beratern negativ gewertetes Ergebnis an.

Das Thema Sicherheiten gewinnt in Kreditverhandlungen offensichtlich weiter an Bedeutung - und das trotz der guten wirtschaftlichen Entwicklung der meisten Unternehmen: Für 45 Prozent der Unternehmen spielen Sicherheiten in Kreditgesprächen eine entscheidende Rolle. Im vergangenen Jahr sagten dies erst 33 Prozent. Laut den KMU-Beratern zeigt sich darin offensichtlich die zunehmende Risikovorsicht vieler Institute.

Aus Sicht der KMU-Berater sollten die Unternehmen das derzeitige Finanzierungsumfeld nutzen, um ihre Finanzierung für die kommenden Jahre auf eine stabile Basis zu stellen. "Dabei kommt es vor allem darauf, die eigene Verhandlungsposition realistisch einzuschätzen. Auf dieser Grundlage wird eine Finanzierungsstrategie erarbeitet und umgesetzt, die das Unternehmen unabhängiger von einzelnen Kreditgebern macht" so Sander. Einem breiten Finanzierungs-Mix kommt aus Sicht der KMU-Berater eine immer größere Bedeutung zu.

Quelle und Kontaktadresse:
Die KMU-Berater - Bundesverband freier Berater e. V. Pressestelle Elisenstr. 12-14, 50667 Köln Telefon: (0221) 27106106, Fax: (0221) 27106107

(ta)

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