Pressemitteilung | Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB)

Missbrauch von Ordensfrauen ist ein Verbrechen! (#ordensfrauen)

(Köln) - Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) fordert den Vatikan und die Deutsche Bischofskonferenz auf, den an Ordensfrauen begangenen geistlichen und sexuellen Missbrauch öffentlich zu machen und verfahrensmäßig genauso wie den Missbrauch an Minderjährigen zu ahnden.

Anlässlich der Arte-Dokumentation "Gottes missbrauchte Dienerinnen" spricht sich der KDFB-Bundesausschuss für eine umfassende Aufklärung und strafrechtliche Verfolgung der weltweit durch Priester begangenen Verbrechen an Ordensfrauen aus. "Wir sind erschüttert über diese Taten, die im geschlossenen System der Weltkirche stattfinden, und darüber, dass sie bewusst verschwiegen und vertuscht werden. Ordensfrauen zur Befriedigung eigener sexueller Bedürfnisse zu benutzen und ihr Gehorsamkeitsgelübde zu instrumentalisieren, ist eine tiefe Verletzung ihrer Menschenwürde, ein Ausnutzen ihrer Lebens- und Glaubenssituation und ein besonders perfider Missbrauch von Macht", erklärt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth.

Der KDFB fordert daher den Vatikan auf, die seit Langem bekannten und dokumentierten Vorgänge über den weltweiten geistlichen und sexuellen Missbrauch von Ordensfrauen zu veröffentlichen und dazulegen, was dagegen unternommen wurde bzw. konkret unternommen wird. Täter sollen benannt und alle Taten straf- und kirchenrechtlich verfolgt werden. An die Deutsche Bischofskonferenz appelliert der KDFB, die an Ordensfrauen begangenen Verbrechen verfahrensmäßig genauso zu ahnden wie den Missbrauch an Minderjährigen.

"Als Christinnen sehen wir eine dauerhafte Aufgabe darin, das System des Klerikalismus in der Kirche zu verändern. Dies bezieht auch Frauen ein, die dieses System mittragen", so Flachsbarth. Der KDFB wird deshalb das Thema "Verfolgung und Prävention von Missbrauch in der Kirche" konsequent weiter im Blick halten und unterstützt die Kampagne "overcomingsilence" von voices of faith. "Wir sind uns im Klaren darüber, dass wir uns mitschuldig machen, wenn wir Tätern durch unser Schweigen Raum geben", stellt die KDFB-Präsidentin fest.

Quelle und Kontaktadresse:
Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB) Ute Hücker, Referentin Öffentlichkeitsarbeit Kaesenstr. 18, 50677 Köln Telefon: (0221) 86092-0, Fax: (0221) 86092-79

(sf)

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