Pressemitteilung | Medizinischer Dienst Bund

MDS zu 5 Jahre Pflegenoten: Einfluss der Pflegeanbieter begrenzt Aussagekraft der Pflegenoten und ist Webfehler im System

(Essen) - "Die Einführung der Pflege-Transparenz war und bleibt ein richtiger Weg". Dies erklärt Dr. Peter Pick, Geschäftsführer des MDS angesichts des Starts der Pflegenoten vor fünf Jahren. "Die begrenzte Aussagekraft der Pflegenoten ist Ergebnis des Verhandlungsprozesses. Den Leistungserbringern ist es erfolgreich gelungen, die Pflegenoten weich zu spülen. Es hat sich als ein Webfehler des Systems herausgestellt, diejenigen mitentscheiden zu lassen, über deren Qualität Transparenz hergestellt werden soll. Aussagefähigere Pflegenoten sind nur zu erreichen, wenn der Einfluss der Pflegeanbieter auf die Noten zurückgedrängt wird."

Gleichzeitig unterstreicht Jürgen Brüggemann, beim MDS zuständig für das Thema Pflegequalität, die Bedeutung der externen Prüfung von Pflegeeinrichtungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK): "Der MDK ist die einzige Institution, die sich bei ihren Prüfungen anschaut, wie die Pflegebedürftigen versorgt sind. Dabei werden der Pflege-, Haut- und Ernährungszustand betrachtet. Für die Bewertung der Pflegequalität durch den MDK ist dieser 'Blick unter die Decke' entscheidend, nicht die Pflegedokumentation. Wer die Pflegetransparenz abschaffen will, schafft auch diese regelmäßige Prüfung der Versorgungsqualität ab."

Damit erteilt der MDS den Versuchen der Pflegeanbieter eine Absage, die externen Qualitätsprüfungen durch von den Pflegeheimen selbst erhobene Ergebnisindikatoren abzulösen. "Ergebnisindikatoren können die externen Prüfungen des MDK nicht ersetzen. Für eine echte Bewertung reicht es nicht aus, dass Pflegeeinrichtungen ihre eigene Qualität anhand von Ergebnisindikatoren bewerten. Wir müssen auch in Zukunft wissen, wie externe Prüfinstitutionen die Qualität bewerten und unter welchen Bedingungen diese Ergebnisse zustande gekommen sind.", so Pick.

Quelle und Kontaktadresse:
MDS Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. Pressestelle Theodor-Althoff-Str. 47, 45133 Essen Telefon: (0201) 83 27-0, Fax: (0201) 83 27-100

(sy)

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