Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI)

Leichte Zuwächse bei der Süßwarenproduktion

(Bonn) - Mit einer gewissen Zufriedenheit können die 269 Süßwarenhersteller auf das abgelaufene Jahr 2001 zurückblicken. Nach Schätzungen des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. erhöhte sich das Produktionsvolumen der Süßwarenpalette, die von Schokoladenerzeugnissen über Zuckerwaren, Feine Backwaren, Knabberartikeln bis hin zu Speiseeis und Rohmassen reicht, um rund 115.000 Tonnen auf 3,114 Mio. Tonnen. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine mengenmäßige Zunahme um 3,9 %. Der Wert der hergestellten Süßwarenerzeugnisse erhöhte sich um rund 350 Mio. auf 9,7 Mrd. ; dies entspricht einer Zuwachsrate von 3,8 %.


Die Süßwarenbranche beschäftigt in ihren 269 Betrieben 55.224 Mitarbeiter; dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um rund 800 Mitarbeiter. Diese zusätzlichen Arbeitsplätze wurden in den Betrieben des Schokolade- und Zuckerwarensektors geschaffen. An der zentralen Ausbildungsstätte der deutschen Süßwarenwirtschaft erhalten derzeit 395 Auszubildende ihre Unterweisung in drei verschiedenen Lehrjahren zum Berufsbild "Fachkraft für Süßwarentechnik bzw. Lebensmitteltechnologie" mit den verschiedenen Fachrichtungen (Schokolade, Konfekt, Feine Backwaren, Zuckerwaren).

Der Außenhandel mit Süßwaren nimmt nach wie vor mit einer Exportquote, die wertmäßig bei ca. 24 % liegen dürfte, einen hohen Stellenwert ein. Allerdings weisen die bisherigen Außenhandelszahlen 2001 leichte Rückgänge im Vergleich zur hohen Basis des Vorjahres aus. Etwa ein Viertel des Exports wird mit Drittländern (außerhalb der EU) abgewickelt; dieser erhöhte sich nach unseren Schätzungen im vergangenen Jahr um rund 3 % auf 528 Mio. €. Mengenmäßig dürften die Exporte leicht auf 195.000 Tonnen zurückgegangen sein (- 1 %).


Für das Jahr 2002 erhofft sich die Süßwarenbranche trotz der von den Experten stark zurückgenommenen gesamtwirtschaftlichen Wachstumsprognosen eine insgesamt positive Entwicklung.



Schokolade behauptet sich in schwierigem Umfeld

Im schwierigen konjunkturellen Umfeld des Jahres 2001 konnten sich die rund 100 industriellen Hersteller von Schokolade und Schokoladenerzeugnissen deutlich behaupten. Nach Schätzungen des BDSI (Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V.) erhöhte sich der Schokoladenumsatz zu Herstellerpreisen im vergangenen Jahr um knapp 5 % und erreichte 3,37 Mrd.. Die Produktion von Schokoladenerzeugnissen stieg auf 735.000 Tonnen an. Damit konnte die Schokoladenbranche erneut die Attraktivität und hohe Akzeptanz ihrer Produkte beim Verbraucher unter Beweis stellen und zugleich auch neue Arbeitsplätze schaffen.

Bemerkenswert für die Marktentwicklung im vergangenen Jahr ist die deutliche Zunahme an Produkten mit höheren Kakaogehalten und teilweise spezifischen Kakaosorten; ein Trend , der sich auch in anderen EU-Verbraucherländern - wie z.B. Frankreich und Belgien - feststellen lässt.

Auch im Ausland genießen deutsche Schokolade und Schokoladenerzeugnisse aller Art einen hervorragenden Ruf. Die Exporte einschließlich des Warenverkehrs mit den EU-Partnerländern erreichten im Jahr 2000 ein Volumen von 252.000 Tonnen, dies entspricht etwa 35 % der Produktion. Die Ausfuhren von Schokoladewaren in Drittländer außerhalb der EU bewegten sich in den ersten drei Quartalen des Jahres 2001 auf dem Niveau des Vorjahres und erreichten rund 45.000 Tonnen. Der Wert der Schokoladenexporte in Drittländer erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 5,4 % und lag bei 171,3 Mio.. Leicht erhöht haben sich in den ersten drei Quartalen auch die Einfuhren aus Drittländern und zwar um 4,5 % auf 21.000 Tonnen. Der Wert der Importe stieg in den ersten neun Monaten um 5,4 % auf 73,6 Mio..

Entsprechend dem Anstieg der Schokoladenproduktion erhöhte sich im Jahr 2001 auch die Verarbeitung von Kakaoerzeugnissen. Es wurden im Kakaowirtschaftsjahr 2000/2001 (01.10. - 30.09.) von den 15 von der Bohne aus arbeitenden Firmen insgesamt 226.635 Tonnen Kakao vermahlen. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr (1999/2000) einer Zunahme von 5,5 %. Hauptlieferland für den in Deutschland verarbeiteten Kakao ist die Elfenbeinküste, gefolgt von Ghana, Nigeria und Indonesien.

Trotz des für das Jahr 2002 zu erwartenden geringen Zunahme der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hofft die Schokoladenbranche auf ein überproportionales Wachstum.


Feine Backwaren-Industrie: positive Entwicklung trotz schwacher Konjunktur

Feine Backwaren liegen nach wie vor bei den inländischen wie ausländischen Verbrauchern im Trend. Nach den bislang vorliegenden Daten des Statistischen Bundesamtes sowie der Marktforschungsinstitute wird die Feine Backwaren-Industrie für das Jahr 2001 auf eine zufriedenstellende Entwicklung zurückblicken können. Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes haben die gut 100 industriellen Hersteller im ersten Halbjahr 2001 Feine Backwaren im Wert von knapp 914 Mio. produziert. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum lag der Produktionswert noch bei 884 Mio.

Dies bedeutet eine Steigerung um etwa 30 Mio. bzw. 3,4 %. Bei einer - nach Einschätzung des BDSI nicht unwahrscheinlichen - gleichbleibend positiven Entwicklung im zweiten Halbjahr 2001 läge die wertmäßige Produktion von Feinen Backwaren im Gesamtjahr 2001 bei 1,99 Mrd. und somit 70 Mio. über Vorjahresniveau. Angaben über die Entwicklung der Produktionsmenge liegen nicht vor, da das Statistische Bundesamt erst ab 2002 wieder mengenmäßige Produktionszahlen für Feine Backwaren erheben wird.

Der Süßwarenmonitor der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), der für den Zeitraum Januar bis Oktober 2001 vorliegt, bestätigt die oben aufgezeigte positive Entwicklung der Branche. Nach diesem konnte Süßgebäck ein Absatzplus von 2,2 % und ein Umsatzplus von 2,3 % erzielen.

Auch bei den ausländischen Verbrauchern ist die Beliebtheit deutscher Feiner Backwaren ungebrochen. Der Export von Feinen Backwaren hat in den letzten Jahren für die Branche deutlich an Bedeutung gewonnen. So wurde z.B. im Jahr 2000 gut ein Viertel der Feine Backwaren-Produktion exportiert. Auch in den ersten drei Quartalen 2001 spielten sich die Ausfuhren auf einem hohen Niveau ab. Die größte Bedeutung hat nach wie vor der Warenaustausch mit den EU-Partnerstaaten, der deutlich über 80 % ausmacht. Aber auch die Feine Backwaren-Exporte in Drittländer gewinnen zunehmend an Gewicht. Sie erreichten in den ersten neun Monaten des Jahres 2001 ein Volumen von gut 19.000 Tonnen im Wert von knapp 56 Mio.. Der Import von Feinen Backwaren entwickelte sich - entgegen früherer Tendenz - im gleichen Zeitraum mit +11,4 % in der Menge bzw. +6,0 % in Wert ebenfalls positiv. Die Einfuhren aus Drittländer erhöhten sich dabei mengenmäßig sogar um 34,5 % auf gut 13.000 Tonnen. Der Wert der Drittlands-Importe stieg in den ersten neun Monaten um 36,8 % auf knapp 39 Mio..

Anlass zur Sorge gibt der Feine Backwaren-Industrie die jüngste Entwicklung der Preise für Kakao und Kakaoerzeugnisse. Die Branche blickt aber dennoch optimistisch in die Zukunft und hofft - trotz des derzeitigen schwierigen konjunkturellen Umfeldes - auch für das Jahr 2002 auf eine positive Entwicklung.


Süßes Plus für Zuckerwaren

Zuckerwaren erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Die gut 100 Unternehmen der deutschen Zuckerwarenbranche können positiv auf das vergangene Jahr zurückschauen. Damit hat sich die nachlassende Konjunktur im Jahr 2001 nicht auf diese Produktgruppe ausgewirkt.

Sowohl mengen- als auch wertmäßig hat das Segment der Zuckerwaren im ersten Halbjahr 2001 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei der Produktion zugelegt. Ein Plus von 6,2 % in der Menge auf 234.831 Tonnen und von 3,5 % im Wert auf 675 Mio.; waren zu verzeichnen. Dabei entwickelten sich die einzelnen Produktgruppen recht unterschiedlich. Während Dragees, Hartkaramellen, auch gefüllt und andere Zuckerwaren ohne Kakaogehalt zweistellige Zuwachsraten verzeichneten und damit überproportional stiegen, stagnierte das stärkste Segment der Gummibonbons und Gelee-Erzeugnisse, Fruchtpasten fast. So gab es lediglich einen Zuwachs von 0,8 % in der Menge und sogar einen Verlust von 1,6 % im Wert.

Beim Außenhandel haben die Zuckerwaren wieder bei den Ausfuhren zugelegt. So erhöhte sich in den ersten drei Quartalen der Export von Zuckerwaren um 0,4 % in der Menge auf 96.408 Tonnen und 1,8 % im Wert auf 239 Mio.;. Die Einfuhr war dagegen stark rückläufig mit einem Rückgang von 15,1 % in der Menge und 7,2 % im Wert.

Die Zuckerwarenindustrie stellt mit den Schokoladeproduzenten weit über die Hälfte der Süßwarenbetriebe. Durch die positive Entwicklung in der Süßwarenindustrie insgesamt haben die Unternehmen im Jahr 2001 wieder investiert und 1000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Es bleibt daher zu hoffen, dass das überdurchschnittliche Wachstum anhält.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. - BDSI Schumannstr. 4-6 53113 Bonn Telefon: 0228/260070 Telefax: 0228/2600789

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