Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie

Kräftiges Wachstum des Batteriemarktes

(Berlin) – "Batterien stehen für Mobilität und Modernität. Ohne sie kommen kein Mobiltelefon und kein Laptop aus, Walkman hören in der U-Bahn fiele aus und der Akku-Schrauber wäre Wunschdenken", skizziert Dr. Albrecht Leuschner, Vorsitzer des Fachverbandes Batterien im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V., die Bedeutung von Batterien und Akkumulatoren. "Beispielsweise ist der mobile elektronische Geschäftsverkehr, der mit UMTS jetzt weltweit an den Start geht, ohne hochentwickelte Batterien völlig undenkbar", beschreibt Dr. Gerolf Richter, im ZVEI zuständig für innovative Entwicklungen im Batteriebereich, die Perspektiven.

1999 ist der deutsche Markt für Batterien um 14 Prozent auf 2,1 Milliarden Mark gewachsen. Die einzelnen Teilmärkte entwickeln sich dabei sehr heterogen: Hauptwachstumsträger waren die Gerätebatterien, auf die mittlerweile mit 821 Mio. DM fast 40 Prozent des gesamten Batteriegeschäftes entfallen.

Auch künftig erwartet die Batterieindustrie hier kräftige Impulse insbesondere aus den Bereichen Mobilfunk, mobile Consumer Electronics sowie von dem kommenden Mobile Commerce. Eindeutig gehe der Trend dabei zu hochwertigen schadstofffreien Einwegbatterien in Alkali-Mangan-Technik, sowie zu wiederaufladbaren Gerätebatterien zum Beispiel in Lithium-Ionen- oder Nickel-Metall-Hydrid-Ausführung. Auch auf Grund der längeren Lebensdauer dieser Batterien gingen die abgesetzten Stückzahlen bei den Einwegbatterien um 1,5 Prozent zurück, während die Umsätze leicht um gut 5 Prozent zulegten. Zuwächse in der Größenordnung von 20 Prozent sowohl bei den Umsätzen als auch bei den Mengen konnte die Branche dagegen bei den wiederaufladbaren Gerätebatterien verzeichnen. Gedämpft wird das dynamische Wachstum dieses Marktsegments lediglich durch den zunehmenden Marktanteil standardisierter Batterien insbesondere in den Baugrößen Mignon und Micro. Gerätespezifische Powerpacks verlieren dagegen - zumindest in Deutschland - an Bedeutung.

Diesem Wachstumsmarkt stehen Teilmärkte gegenüber, die äußerst umkämpft sind und auf denen der scharfe Wettbewerb für Preis- und damit Erlöserosionen sorgt. So legte der Absatz von Starterbatterien für die Erstausrüstung von PKW mit Starterbatterien rein mengenmäßig um 7,3 Prozent auf 4,4 Mio. Batterien zu, während die Umsätze in diesem Marktsegment um drei Prozent auf 590 Mio. DM schrumpften. Etwas günstiger entwickelte sich das Geschäft mit Ersatzbatterien, in dem einem Stückzahlplus von knapp sechs Prozent auf rund 7,7 Mio. Stück erzielt wurde.

Auch bei Industriebatterien, die für die unterbrechungsfreie Stromversorgung von sensiblen Datenspeichern ebenso unverzichtbar sind wie für die Elektroantriebe z.B. in Gabelstaplern, steht einem Wachstum der Nachfrage nach Batterieleistung um mehr über 15 Prozent eine anhaltende Preiserosion gegenüber. So wuchs der Markt für Traktionsbatterien gerechnet in energetischer Leistung um über 15 Prozent auf 2024 MWh, während die Umsätze lediglich um 3 Prozent zulegten.


Millimeterdünne Batterien und zusätzliche Bordnetzbatterien im Auto

Der aktuelle Trend in der Batterietechnik wird bestimmt durch die Suche nach immer leichteren und flexibler einsetzbaren Batteriesystemen und durch die Forderung nach umweltverträglicheren Systemen. So arbeiten die Entwickler heute an Lithium-Polymer-Batterien, die nur noch 1 mm dünn sind. Ihre Außenhaut besteht aus plastiküberzogener Metallfolie, was flexible Formen zulässt. Da dickwandige Gehäuse entfallen, werden diese Batterien bei gleichem Gewicht wie ihre Vorgänger deutlich leistungsstärker. Solche Batterien werden zum Beispiel in den mobilen Kommunikations-Endgeräten der Zukunft Verwendung finden, die durch GRPS und UMTS erheblich leistungsfähiger werden und zum Beispiel für die Bildschirme mehr Strom benötigen.

Auch bei Autobatterien erwartet die Branche in den nächsten Jahren einen tiefgreifenden Umbruch. Die Zahl der Stromverbraucher an Bord eines Autos nimmt immer mehr zu. Um die elektrischen Verluste zu minimieren, wird an der Entwicklung von Bordnetzen mit einer Nennspannung von 36 Volt gearbeitet, das entspricht dem dreifachen Spannungswert der bisherigen 12 Volt-Starterbatterie. Die für diese Anforderungen geeigneten Bordnetzbatterien werden gegenwärtig entwickelt. Noch ist offen, ob Autos in Zukunft ein oder zwei Batterien-Systeme haben werden und welches konkrete System zum Einsatz kommen wird.


GRS und VIVA-Moderator Mola Adebisi unternehmen Weltrekordversuch im Batteriensammeln

Mit dem Gemeinsamen Rücknahmesystem Batterien (GRS) tragen Batteriehersteller und ZVEI ihren Pflichten nach der Batterieverordnung Rechnung. Das als Stiftung gegründete Rücknahmesystem für gebrauchte Batterien geht jetzt in sein drittes Jahr. Über 15.000 Tonnen Batterien und Akkus wurden seit Beginn im Oktober 1998 zurückgenommen, davon allein über 8.300 Tonnen im Jahr 1999. "Aushängeschild" der GRS ist der BATT-Man, der mit seiner Sammelbox für die Rückgabe von Batterien wirbt.

Doch längst nicht alle Bürger geben gebrauchte Batterien zurück. Rund 70 Prozent, so hat eine Studie ergeben, bunkern gebrauchte Batterien in Schränken und Schubladen, obwohl fast alle wissen, dass sie nicht in den Hausmüll gehören und sogar die Container für die Rücknahme kennen. Um diese "Zwischenlager" zu räumen, treten am 2. September 2000 das GRS und der VIVA-Moderator Mola Adebisi gemeinsam in Bremerhaven im Rahmen der "Sail" zu einem guinessbuch-tauglichen Weltrekordversuch im Batteriensammeln an. Nur gegen gebrauchte Batterien ist ein Autogramm von Mola Adebisi zu ergattern.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. Stresemannallee 19, 60596 Frankfurt Telefon: 069/63020 Telefax: 069/6302317

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