Pressemitteilung | Dachverband der Geowissenschaften e. V. (DVGeo)

Klimaindikator und schwarzes Gold: Steinkohle - das Gestein des Jahres 2018

(Berlin) - Das alles kann Steinkohle sein: Klimaindikator der Vergangenheit oder schwarzes Gold der Wirtschaft - allerdings auch Klimakiller der Gegenwart, je nach fachlichem Blickwinkel, ob naturwissenschaftlich, wirtschaftshistorisch oder vom aktuellen gesellschaftspolitischen Standpunkt.

Steinkohle war mehr als zwei Jahrhunderte lang Lebenselixier und Motor der Industrialisierung in ganz Mitteleuropa. Infolge der in den letzten Jahrzehnten erkannten negativen Auswirkungen der insbesondere durch fossile Brennstoffe verursachten Treibhausgasemissionen ist der einst begehrte Rohstoff zu einem der am meisten kritisierten Objekte der Umweltbewegung verkommen. Die Verfügbarkeit alternativer Energiequellen und die Unrentabilität im Vergleich zu Weltmarktpreisen macht Förderung von Steinkohle in Deutschland nunmehr unwirtschaftlich und entbehrlich, weshalb die letzte Zeche 2018 geschlossen wird. Damit wird der Rohstoff Steinkohle aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwinden und nur noch Gegenstand musealer Präsentation sein.

Für die Geowissenschaften war und bleibt Steinkohle eine wichtige Quelle von Informationen über die Entwicklungsgeschichte der betreffenden Regionen der Erdkruste. Insbesondere für die Klimageschichte und die Entwicklung von Flora und Fauna ist die heute in Form von Kohlen vorliegende ursprüngliche Moorvegetation ein markanter Indikator. Nicht umsonst hat dieser Abschnitt der Erdgeschichte zwischen 360 und 300 Millionen Jahren den Namen "Karbon" erhalten. Durch die exotisch anmutenden Pflanzenfossilien wie Schachtelhalme und Siegelbäume sind viele Laien mit geologischen Fragen bekannt geworden und geologische Forschungen wurden so enorm befruchtet.

Das "Gestein des Jahres" wird seit 2007 von einem Fachkuratorium unter Federführung des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler (BDG) ausgewählt. Mit der Nominierung zum Gestein des Jahres 2018 sollen die unterschiedlichen Facetten des Gesteins Steinkohle einer breiten Öffentlichkeit nahe gebracht werden.

Quelle und Kontaktadresse:
BDG - Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler e.V. Pressestelle Invalidenstr. 43, 10115 Berlin Telefon: (033) 2093 98985, Fax: ()

(rf)

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