Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

Kerstin Andreae zur geplanten nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung

(Berlin) - Heute findet die Stakeholder-Konferenz zur von der Bundesregierung geplanten nationalen Wasserstoffstrategie in Berlin statt. Hierzu erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung:

"Der Energieträger Wasserstoff wird derzeit zu Recht als Allround-Talent der Energieversorgung von morgen bezeichnet: Er ist bestens geeignet, um die Flexibilisierung des Energiesystems und die Dekarbonisierung der Sektoren Verkehr, Wärme und Industrie voranzutreiben.

Dafür muss die Erschließung eines Absatzmarktes für Wasserstoff und anderer grüner Gase erfolgen - zum Beispiel über die Anerkennung als Erneuerbare Energie im Gebäudeenergiegesetz.

Klar ist: Die Energiewende kann nur erfolgreich sein, wenn die Klimaschutzziele eingehalten werden, die vorhandenen Technologien optimal genutzt werden und gleichzeitig Raum für Innovationen bleibt. Deshalb sollten wir uns die bestehende Gasinfrastruktur für die Klima- und Energiewendeziele zu Nutze machen. Unsere sehr gut ausgebaute Gasinfrastruktur aus Fernleitungs- und Verteilnetzen sowie Speichern ist die optimale Basis für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft.

Für den Durchbruch von Wasserstoff, der aus Erneuerbaren Energien hergestellt wird, ist es allerdings dringend erforderlich, die Steuer- und Abgabenlast auf Strom deutlich zu senken. Die von der Bundesregierung geplante homöopathische Senkung der EEG-Umlage reicht bei Weitem nicht aus. Eine weitere zentrale Voraussetzung für die künftige Produktion erneuerbaren Wasserstoffs ist der Ausbau der Erneuerbaren Energien. Hemmnisse beim Erneuerbaren-Zubau sind automatisch auch Hemmnisse für die Erschließung der Potenziale von Wasserstoff.

Es ist absehbar, dass Wasserstoff künftig auch aus anderen Ländern importiert werden wird. Hierfür braucht es dringend ein transparentes, unbürokratisches Nachweissystem für die Herkunft und Nachhaltigkeit.

Die Bundesregierung sollte zudem mehr Geld für Forschung und Entwicklung im Bereich Wasserstoff bereitstellen. Die Energiewirtschaft steht mit guten Ideen in den Startlöchern: Das zeigen die über 90 Bewerbungen für die vom Bundeswirtschaftsministerium ausgeschriebenen Reallabore für die Energiewende. Einen Zuschlag zur Einrichtung solcher Reallabore sollen aufgrund der begrenzten Fördermittel voraussichtlich jedoch nur 20 Projekte erhalten. Die Fördermittel sollten daher noch einmal signifikant erhöht werden."

Quelle und Kontaktadresse:
(BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. Jan Ulland, Pressesprecher Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 300199-0, Fax: (030) 300199-3900

(sf)

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