Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.

Keine Tierversuche für Paella! / Deutscher Tierschutzbund ruft Bundesregierung zu Widerstand gegen unsinniges EU-Recht auf

(Berlin) - Am 1. Januar 2006 tritt das Europäische Lebensmittelhygienepaket in allen EU-Mitgliedsstaaten in Kraft. Dies verpflichtet Deutschland, für die Prüfung von Muscheln einen qualvollen Mäuseversuch einzuführen, der hierzulande seit rund 20 Jahren abgeschafft ist. Die Experten der Akademie für Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes rufen die Bundesregierung auf, solch unsinnigem EU-Recht nicht Folge zu leisten: Giftige Muscheln können mit den bisherigen chemischen Verfahren viel besser erfasst werden – ganz ohne Tierleid.

„Ob man Muscheln essen möchte oder nicht, muss jeder selbst entscheiden“, so Dr. Brigitte Rusche, Leitern der Akademie für Tierschutz und Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes. „Es steht aber außer Frage, dass nur ungiftige Muscheln in den Handel gelangen dürfen. Deutschland führt einen entsprechenden Nachweis seit Ende der 80er Jahre mit chemischen Methoden durch – tierversuchsfrei, schnell, zuverlässig und äußerst genau. Es ist kein einziger Fall bekannt, dass Menschen durch tierversuchsfrei getestete Muscheln zu Schaden gekommen wären“, erläutert Rusche.

Ab dem 1. Januar sollen nun Mäuse für Muscheln sterben. Die Tiere verenden qualvoll, wenn ihnen pürierte Muscheln, die Gift enthalten, in die Bauchhöhle gespritzt werden. „Dieser Tierversuch ist nicht nur grausam, er ist auch ungenau und unzuverlässig“ erklärt Rusche. Der Deutsche Tierschutzbund appelliert daher an die Bundesregierung, Widerstand gegen diese unsinnigen EU-Regelungen zu leisten.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V. Pressestelle Baumschulallee 15, 53115 Bonn Telefon: (0228) 604960, Telefax: (0228) 6049640

(sk)

NEWS TEILEN: