Pressemitteilung | FUSS e.V. - Fachverband Fußverkehr Deutschland

Keine Motorfahrzeuge auf Gehwegen!

(Berlin) - Derzeit prüfen das Bundesverkehrsministerium und der Bund-Länder- Fachausschuss einen Zulassungsantrag der US-amerikanischen Firma Segway, die gleichnamigen Elektroroller auf Gehwegen und in Fußgängerzonen zuzulassen. Der Fachverband Fußverkehr Deutschland FUSS e.V. hat sich deshalb an die Verkehrsminister des Bundes und der Länder mit der dringenden Bitte gewandt, das Fahrverbot für Kraftfahrzeuge auf Gehwegen in Deutschland unbedingt beizubehalten. Mit Ausnahme von Behinderten-Rollstühlen mit Elektromotor, Fahrzeugen des Winterdienstes und Kindern auf Fahrrädern ist es nach der Straßenverkehrs-Ordnung generell verboten, Gehwege zu befahren.

Nach einer durch das Bundesverkehrsministerium beauftragten Studie können "Segways" bis zu 28 Kilometer in der Stunde zurücklegen und haben einen Bremsweg von bis zu vier, bei Anfängern sogar von mehr als 7 Metern. Sie können nach dem Absturz des Fahrers mit unverminderter Geschwindigkeit weiterfahren, mit einem Gewicht von immerhin etwa 50 Kilogramm.

In US-amerikanischen Städten sind die dort teilweise zugelassenen Hightech- Roller schon zur Plage geworden. Städte wie San Francisco haben bereits wegen der Unfallgefahr ein generelles Fahrverbot ausgesprochen. In Europa haben einige Staaten wie z.B. Portugal und Griechenland Segways ohne Geschwindigkeitsbegrenzung auf Gehwegen zugelassen, in den Niederlanden wurden sie dagegen Anfang 2007 auf allen öffentlichen Verkehrsflächen verboten. Am 13. August wurde in Bayern eine Sondergenehmigung für die Benutzung ausgewählter Wege und Straßen ausgesprochen.

"Das ist ein großes Problem, was da auf uns zurollt", so Bernd Herzog-Schlagk, der Bundesgeschäftsführer des FUSS e.V. "Schon heute sind die Gehwege oft zu schmal, vollgestellt mit Möblierungen, von sehr unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern legal benutzt, von häufig zu schnellen Radfahren mitbenutzt und mit Pkw´s zugeparkt." Deshalb muss nach Ansicht der Fußgängerlobby "endlich Schluss gemacht werden mit dem Schaffen zusätzlicher Behinderungen und Gefahren für die vielen Menschen, die in unseren Städten zu Fuß unterwegs sind."

Der Verband fordert von der Bundesregierung, die Segways wie Mofas zu klassifizieren, das Fahren auf Verkehrsflächen der Fußgänger weiterhin strikt zu unter- binden und auf den Fahrbahnen z.B. durch Geschwindigkeitsreduzierungen das Fahren mit Segways und durch Inline-Skater zu ermöglichen. Das wäre gleichzeitig ein Beitrag zur notwendigen städtischen Luftreinhalte- und Lärmminderungspolitik und würde das Klima entlasten.

Quelle und Kontaktadresse:
Fussgängerschutzverein Fuss e.V. Pressestelle Exerzierstr. 20, 13357 Berlin Telefon: (030) 4927473, Telefax: (030) 4927972

(el)

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