Pressemitteilung | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Jahresbilanz 2000: Westdeutsches Bauhauptgewerbe blieb hinter den Erwartungen zurück / Umsatz auf niedrigstem Stand seit 1991

(Berlin) - Die Hoffnungen auf eine Trendwende im westdeutschen Bauhauptgewerbe haben sich im abgelaufenen Jahr nicht erfüllt. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines „Aktuellen Zahlenbildes“ mitteilt, sank der Umsatz im Jahr 2000 im Vergleich mit 1999 um 2,4 % auf 146,1 Mrd. DM. Das war der niedrigste Stand seit 1991. Gleichzeitig nahm die Zahl der Beschäftigten im Jahresdurchschnitt um 3,6 % auf 746.800 ab. Damit sind seit 1994 im westdeutschen Bauhauptgewerbe 240.000 Arbeitsplätze verlorengegangen.

Maßgeblich an dem schlechten Ergebnis war der Wohnungsbau beteiligt: Der Umsatz blieb um 5,0 % hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Der negative Umsatztrend hat sich im Verlauf des Jahres sogar noch verstärkt – im 4. Vierteljahr ist das Minus auf 12 % angewachsen. Enttäuschend war die Entwicklung im Wirtschaftsbau. Die gesamtwirtschaftliche Belebung hat sich im Wirtschaftsbau bis jetzt nicht bemerkbar gemacht. Trotz einer hohen Auslastung der Produktionskapazitäten sind Erweiterungsinvestitionen des verarbeitenden Gewerbes zunächst ausgeblieben. Ebenso wenig hat der Rückgang der Leerstände bei Bürogebäuden die erhofften Impulse gebracht. Insgesamt hatte der Wirtschaftsbau im Jahr 2000 einen Umsatzrückgang von 0,7 % zu verkraften. Das Zwischenhoch des Jahres 1999 hat sich damit als nicht nachhaltig erwiesen. In das insgesamt ungünstige Konjunkturbild reiht sich schließlich auch der öffentliche Bau ein. Der Umsatz nahm 2000 um 0,9 % ab.

Die Nachfragedaten lassen nach Einschätzung des Hauptverbandes in diesem Jahre allenfalls eine Stabilisierung der Auftragslage im Wirtschaftsbau und im öffentlichen Bau erwarten. Dafür spricht, dass im Wirtschaftsbau und im öffentlichen Bau der Auftragseingang im 4. Vierteljahr 2000 nicht weiter gesunken ist. Für das Gesamtjahr 2000 ergibt sich jedoch noch ein Auftragsminus im Wirtschaftsbau von 4,4 % und im öffentlichen Bau von 6,2 %. Dagegen hat sich der Einbruch im Wohnungsbau im 4. Quartal fortgesetzt (–17 %). Für das Gesamtjahr 2000 errechnet sich ein Auftragsminus von 12,9 %.

Trotz der leichten Besserung der Auftragslage in einigen Marksegmenten ist jedoch mit einer nachhaltigen Verbesserung der Lage der Bauwirtschaft nicht zu rechnen. Dafür sind die Auftragsbestände zu Beginn des Jahres viel zu niedrig.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. Dr. Heiko Stiepelmann, Geschäftsführer und Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft, Information und Kommunikation Telefon (0 30) 212 86-140, Fax (0 30) 212 86-189 Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de Kurfürstenstr. 129 10785 Berlin Telefon: 030/212860 Telefax: 030/21286240

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