Pressemitteilung | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Jahresbilanz 2000: Die Krise im ostdeutschen Bauhauptgewerbe spitzt sich zu / Umsätze um 12,2 % eingebrochen

(Berlin) - Die Lage des ostdeutschen Bauhauptgewerbes hat sich im abgelaufenen Jahr dramatisch verschlechtert. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der jüngsten Ausgabe seines „Aktuellen Zahlenbildes“ berichtet, ist der Umsatz im Jahr 2000 im Vergleich mit 1999 um 12,2 % eingebrochen.

Innerhalb von fünf Jahren mussten die ostdeutschen Baubetriebe einen Produktionsrückgang von 28 % verkraften. Entsprechend zugespitzt hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt. In den bauhauptgewerblichen Betrieben waren im Jahresdurchschnitt 2000 nur noch 302.800 Personen tätig, das entspricht einem Rückgang gegenüber 1999 von 9,7 % bzw. 32.000. Seit 1995 haben damit 140.000 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verloren.

Als „krisenhaft“ bezeichnet der Hauptverband die Entwicklung im Wohnungsbau. Der Umsatz sank im Jahr 2000 um 20,5 %, der Auftragseingang um 25,8 % und die Baugenehmigungen um 27 %. Im Wohnungsbau, der traditionell stärksten Bausparte, ist inzwischen der Umsatz niedriger als im Wirtschaftsbau oder im öffentlichen Bau. Der Verband beurteilt die Chancen auf eine baldige Besserung skeptisch: Es werde noch einige Jahre dauern, bis die strukturellen Verwerfungen auf dem Wohnungsbaumarkt überwunden sind.

Hinter den Erwartungen blieb die Entwicklung im Wirtschaftsbau zurück. Auch zehn Jahre nach der Vereinigung verfügen die neuen Bundesländer nach Einschätzung des Hauptverbandes noch nicht über eine selbsttragende Investitionsbasis. Der Rückgang des Umsatzes im Jahre 2000 von 10,5 % bei gleichzeitigem Auftragsminus von 11,3 % dokumentiert die Investitionsschwäche der ostdeutschen Wirtschaft. Das ungünstige baukonjunkturelle Bild vervollständigt der öffentliche Bau, der beim Umsatz das Vorjahresniveau um 4,3 % verfehlte. Nach Meinung des Hauptverbandes wird sich an der unbefriedigenden Lage auch 2001 kaum etwas ändern. Der Auftragseingang war 2000 um 7,0 % niedriger als 1999.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. Dr. Heiko Stiepelmann, Geschäftsführer und Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft, Information und Kommunikation Telefon (0 30) 212 86-140, Fax (0 30) 212 86-189 Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de Kurfürstenstr. 129 10785 Berlin Telefon: 030/212860 Telefax: 030/21286240

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