Pressemitteilung | Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB) - Hauptstadtbüro und Landesverbände Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern

Internationaler Tag der Pflegenden am 12. Mai 2021: Die Pflege verdient eine ehrliche Debatte!

(Berlin) - Der Internationale Tag der Pflegenden wird auch in diesem Jahr überschattet von der Corona-Pandemie. Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste haben bewiesen, dass sie leistungsfähig sind und auch in einer Krise wie dieser die Versorgung der Pflegebedürftigen auf einem hohen Niveau sicherstellen. Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die aktuelle Diskussion um eine Reform der Pflegeversicherung braucht es jetzt eine klare Analyse und ehrliche Debatte zur Zukunft der Pflege.

Dazu Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer des VDAB:
"Bereits zum zweiten Mal steht der Internationale Tag der Pflegenden im Zeichen der Corona-Pandemie. Die Dauerkrise hat eines deutlich hervorgebracht: selbst in Zeiten überdurchschnittlicher Belastung gelingt es den Unternehmerinnen und Unternehmern aus allen Versorgungsbereichen zusammen mit engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die qualitative pflegerische Versorgung sicherzustellen. Neben der allseits geäußerten und mehr als verdienten Wertschätzung ist es jetzt an der Zeit, für eine klare Analyse und ehrliche Debatte über die Zukunft der Pflege.

Die Pandemie wirkt auch in der Pflege wie ein Brennglas, das die Probleme deutlich zum Vorschein bringt und angesichts leerer Kassen in der Pflegeversicherung zum Handeln zwingt. Gelingt jetzt keine Neuausrichtung, steht die Soziale Pflegeversicherung im Grundsatz zur Disposition, denn sie lebt davon, dass die Versicherten Vertrauen in ihre strukturelle und finanzielle Leistungsfähigkeit haben. Bereits jetzt ist das nicht mehr überall gegeben, was sich an immer längeren Wartelisten in der stationären Pflege und steigenden Ablehnungsquoten in der ambulanten Pflege ablesen lässt.

Die eigentliche Herausforderung liegt also im Umgang mit der demografischen Entwicklung, in der immer mehr Pflegebedürftige immer weniger Erwerbstätigen gegenüberstehen. Nur mehr Geld für mehr Leistungen und bessere Bezahlung wird nicht verhindern können, dass es zu immer größeren Versorgungslücken und immer mehr Arbeitsverdichtung in der professionellen Pflege kommen wird.

Bisher lässt die Diskussion um eine Reform der Pflegeversicherung eine klare Analyse und ehrliche Debatte darum vermissen, was zukünftig mit den vorhandenen Ressourcen leistbar sein wird. Bleibt sie aus, wird das System der Pflegeversicherung weiter erodieren und Vertrauen verspielt. Nur Geld, gute Worte und das redliche Bemühen aller werden nicht ausreichen, um in Zukunft zu bestehen."

Informationen für Pflegeunternehmen zum Umgang mit Corona: www.corona.vdab.de

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB) Pressestelle Reinhardtstr. 19, 10117 Berlin Telefon: (030) 20 05 90 79-0, Fax: (030) 20 05 90 79-19

(mj)

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