Pressemitteilung | Deutscher Feuerwehrverband e.V. (DFV)

„Hilfe für Helfer“ der Feuerwehren / Stiftung des Deutschen Feuerwehrverbandes anerkannt

(Bonn/Fulda) - Die Männer und Frauen in den Feuerwehren sind bei ihren Einsätzen in kürzester Zeit einem Höchstmaß an psychischem Druck ausgesetzt. Besonders belastend sind nicht nur Großschadensereignisse wie in Eschede oder Kaprun, sondern häufig auch alltägliche Einsatzsituationen, die besonders ungewöhnlich oder kritisch verlaufen und die Emotionen besonders ansprechen. Manchmal verkraften die Feuerwehrleute das Erlebte nicht, leiden unter Angstzuständen, Schuldgefühlen, seelischer Erschöpfung. Dann brauchen die Helfer der Feuerwehren selbst Hilfe.

„Hilfe für Helfer“ heißt eine Stiftung, die der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) und die DaimlerChrysler AG ins Leben gerufen haben. Zweck der Stiftung, die ihren Sitz in Fulda hat, ist die Unterstützung von Einsatzkräften der Feuerwehr bei der Bewältigung besonders belastender Einsatzerfahrungen.

In Fulda überreichte am 22. Dezember 2000 die Regierungspräsidentin des Regierungspräsidiums Kassel, Oda Scheibelhuber, die Genehmigungsurkunde an den Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes, Gerald Schäuble. Damit ist die Stiftung, die ihren Sitz in Fulda hat, offiziell anerkannt.Im Rahmen einer Feierstunde im Deutschen Feuerwehrmuseum, an der unter anderem Manfred Hommel, Verkaufsleiter Sonderfahrzeuge der DaimlerChrysler AG und DFV-Bundesgeschäftsführer Herbert Becker teilnahmen, verwies die Regierungspräsidentin auf die Bedeutung von Stiftungen, als ein hervorragendes Instrument, um bürgerschaftliches Engagement zum Durchbruch zu helfen. „Mit der Stiftung „Hilfe für Helfer“, so Scheibelhuber, „erhält die Arbeit des Deutschen Feuerwehrverbandes, erhält die Arbeit der Feuerwehren eine wichtige Unterstützung und neue Impulse, die beispielhaft für andere Verbände ist, die sich das Helfen zu Aufgabe gemacht haben. Diejenigen, die damit rechnen müssen, auf der Autobahn oder im ICE-Bahntunnel in menschliche Grenzsituationen zu kommen, die körperlich und seelisch sich alles abverlangen, dürfen wir nicht allein lassen. Sie brauchen unsere Hilfe, um helfen zu können.“ Die Regierungspräsidentin dankte der DaimlerChrysler AG für die Unterstützung. Zur Corporate Identity eines Unternehmens gehöre heute auch die Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung. Der Konzern habe hier ein gutes Beispiel gegeben, dem ja bereits auch andere gefolgt seien.

DFV-Präsident Schäuble betonte die aktuelle Notwendigkeit der Stiftung: „Generationen von Feuerwehrleuten haben mit dem Image gelebt, das ihnen besondere Einsatzerlebnisse nichts ausmachen. Wir müssen eine Struktur schaffen, die es möglich macht, sich helfen zu lassen.“

Die Aufgaben der Stiftung „Hilfe für Helfer“ sind:

· die Förderung geeigneter Präventionsmaßnahmen (z.B. durch konsequente Einbindung der Thematik in die Ausbildung der Einsatzkräfte),

· angemessene Begleitangebote an Einsatzstellen (z.B. durch qualifizierte Notfallseelsorge bzw. Notfallnachsorgesysteme),

· geeignete längerfristige Nachsorgeangebote, die auch das soziale Umfeld der Einsatzkräfte einbeziehen.

Besonderes Anliegen der Stiftung ist es, durch ihre Maßnahmen zur Qualitätssicherung im Bereich der Notfallseelsorge und Notfallpsychologie beizutragen sowie die Entwicklung von Qualitätsstandards zu fördern. Dazu gehört auch die Förderung interdisziplinärer Forschung durch ausgewiesene Hochschuleinrichtungen.

Die Stiftung übernimmt die Aufgabe der bundesweiten Koordination und Vernetzung von Aktivitäten, die der „Hilfe für Helfer“ dienen. Alle Maßnahmen sind an den Prinzipien „Hilfe zur Selbsthilfe“ orientiert. Die nächsten Arbeitsschritte sind bereits geplant: Anfang nächsten Jahres wird der DFV ein Symposium veranstalten, um gemeinsam mit den Landesinnenministerien, Landesfeuerwehrverbände, Feuerwehrschulen und Hilfsorganisationen Erfahrungen auszutauschen und die Grundlagen der zukünftigen Stiftungsarbeit zu besprechen.

Als erste Einlage für die Stiftung hat die DaimlerChrysler AG, langjähriger Partner des Deutschen Feuerwehrverbandes, 100 000 Mark zur Verfügung gestellt. Mehr als 10 000 Mark kamen zusätzlich bei einer Gala des Deutschen Feuerwehrverbandes im Rahmen des 27. Deutschen Feuerwehrtages im Juni 2000 in Augsburg zusammen.

DFV-Präsident Gerald Schäuble und Eckhard Panka, Vertriebschef von DaimlerChrysler in Deutschland, appellierten an andere Unternehmen, sich an der Stiftung zu beteiligen. Die Firmen METZ Feuerwehrgeräte GmbH, Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen sowie Albert Ziegler GmbH und Co KG, Hersteller von Feuergeräten folgten dem Aufruf bereits; Metz stiftete 16 000 DM, die Firma Ziegler 25 000 DM.

Der Deutsche Feuerwehrverband hat für die Stiftung „Hilfe für Helfer“ bei der Bad Godesberger Kreditbank ein Spendenkonto eingerichtet: Kontonummer 4500 4200 60, Bankleitzahl 381 603 12.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Feuerwehrverband e.V. Koblenzer Str. 133 53177 Bonn Telefon: 0228/952900 Telefax: 0228/9529090

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