Pressemitteilung | Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen

Gymnasien nachhaltig stärken - Anschlussfähigkeit zu Universitäten sichern!

(Düsseldorf) - Der nordrhein-westfälische Philologen-Verband unterstützt die Anträge von CDU und FDP zur Förderung der Bildungsqualität an Gymnasien. In der morgigen Landtagsanhörung kritisiert der Verband, dass in der Schulpolitik allzu oft die Verpackung wichtiger sei als der Inhalt. Nach wie vor dominierten Strukturfragen, so bei der Schließung oder Neuerrichtung von Schulen, bei der organisatorischen Umsetzung von schulischer Inklusion, bei der formalen Vergabe von Bildungsabschlüssen oder den Rahmenvorgaben für die Schulzeitverkürzung. Erforderlich aber, so der Verband, sind Antworten, wie die Bildungsqualität gesichert und verstärkt werden kann.

Der Philologen-Verband fordert eine konzeptionelle und personelle Kooperation mit Universitäten. Sinnvoll ist eine Verzahnung, die einen personellen Austausch einschließt. Die Anschlussfähigkeit der Gymnasien zur universitären Ausbildung darf beispielsweise in der Oberstufe nicht dadurch gefährdet werden, dass die Schulmathematik auf praktische Anwendungsbezüge setzt, das Studium aber strukturmathematische Kompetenzen voraussetzt. Werbung für ein Studium der MINT-Fächer kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Unterrichtsversorgung mit Fachlehrkräften gegeben ist. Doch wächst der fachspezifische Lehrermangel. Auch ist es kaum sinnvoll, in der Unterrichtsmethodik fast 'exklusiv' auf kooperative Unterrichtsformen zu setzen und zugleich universitäre Methoden des Informationserwerbs und der -verarbeitung in der 'frontalen' Präsentation zu tabuisieren.

"Natürlich ist es berechtigt, schulpolitisch die Unterstützung leistungsschwächerer Schülerinnen und Schüler in den Focus zu rücken. Notwendig ist es ebenso, die Perspektiven Leistungsstärkerer zu beachten. Die Wertschätzung der pädagogischen Arbeit an Gymnasien steht in Nordrhein-Westfalen im Windschatten der Jubelmeldungen über den quantitativen Ausbau der Schulen des längeren gemeinsamen Lernens. Um die Leistungsspitze an Gymnasien zu verbreitern , müssen deutlich mehr schulpolitische Anstrengungen als bisher unternommen werden. Der Idealismus der Lehrkräfte ersetzt keine erforderlichen Ressourcen", so Peter Silbernagel, Vorsitzender des Philologen-Verbandes.

Das Land sollte ein hohes Interesse an einem flächendeckenden Angebot an Gymnasien haben. Es wird Zeit, klare Akzente zur Förderung der Bildungsqualität zu setzen!

Quelle und Kontaktadresse:
Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen Pressestelle Graf-Adolf-Str. 84, 40210 Düsseldorf Telefon: (0211) 177440, Fax: (0211) 161973

(mk)

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