Pressemitteilung | Hausärzteverband Nordrhein e.V.

Gesundheitliche und wirtschaftliche Unsicherheit / Hausärzte fordern finanzielle Zusagen

(Köln) - Im Wesentlichen stellen Hausärzte im ambulanten Bereich den medizinischen Versorgungsauftrag in der aktuellen COVID19-Krise sicher. Auch wenn Gesundheitschecks, DMP-Untersuchungen, EKG, Sonographie etc. aktuell reduziert durchgeführt werden, werden die Patienten in den Praxen behandelt. Die Schutzausrüstungen sind Mangelware. Deshalb ist es zu begrüßen, dass die Abstrich-Zentren jetzt flächendeckend eingerichtet wurden. Dennoch kommen Patienten in die Praxen, die infektiös sind. Es bedarf eines enormen Aufwandes, diese von den Älteren und Multimorbiden zu trennen und in gesonderten Sprechstunden zu untersuchen. Circa sechs Patienten pro Stunde können derzeit in der Schutzkleidung untersucht werden, teilt der Hausärzteverband Nordrhein e.V. mit. "Dazu kommt die telefonische Beratung, die aufgrund von Verunsicherung und individuellen Fragen der Patienten an Intensität und Dauer deutlich zugenommen hat", erklärt der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein, Dr. Oliver Funken. "Die tägliche Belastung der gesamten Praxisteams ist sehr, sehr hoch."

Die Corona-Pandemie führt nicht nur unter medizinischen Gesichtspunkten zu einer großen Verunsicherung. Die Hausärzte sorgen sich um die wirtschaftlichen Einschnitte in ihren Praxen. Kollegen, die jetzt unter schwersten Bedingungen die Versorgung stemmen, müssen dies auch weiterhin ohne Sorge um die Finanzierung und die Liquidität ihrer Praxis tun können. Der Vorstand des Hausärzteverbandes Nordrhein fordert eine Umsatzgarantie für die niedergelassene Ärzteschaft ein. In einem Antrag an die Vertreterversammlung der KV Nordrhein am 28.03.2020 schlägt der Verband vor, dass jede Praxis im 2. Quartal des Jahres 2020 auf jeden Fall das Quartalshonorar des Vorjahres erhält.

In vielen Hausarztpraxen stehen deutliche Umsatzeinbrüche durch die Corona-Maßnahmen den massiv gestiegenen Sachkosten für Desinfektion, für Schutzmasken und für weitere Schutzmaßnahmen gegenüber. "Wir brauchen zeitnah zukunftssichere Finanzierungswege, die die Liquidität der Kassenarztpraxen aufrechterhalten und die damit die Versorgungssicherheit für die Patienten sichern", betont Dr. Funken.

Quelle und Kontaktadresse:
Hausärzteverband Nordrhein e.V. Pressestelle Edmund-Rumpler-Str. 2, 51149 Köln Telefon: (02203) 57562900, Fax: (02203) 57562910

(tr)

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