Pressemitteilung | Gesamtverband Pressegroßhandel e.V.

Gesamtverband Pressegroßhandel veröffentlicht Ergebnisse seiner Vollerhebung des Presseeinzelhandels 2020: Das stationäre Verkaufsstellennetz für Zeitungen und Zeitschriften ist weiterhin außerordentlich feingliedrig und käufernah.

(Köln) - Bundesweit mehr als 93.500 Verkaufsstellen beliefern die deutschen Pressegroßhändler werktäglich mit Pressesortimenten. Egal ob im urbanen oder ländlichen Raum: Das Pressevertriebssystem in Deutschland sichert den Bürger*innen den direkten Zugriff auf attraktive Zeitungs- und Zeitschriften-Angebote. Die Konsolidierung im Pressehandel hat sich trotz Corona-Pandemie nicht merklich verschärft.

Der Gesamtverband Pressegroßhandel (GVPG) hat in diesem Jahr so früh wie noch nie die Ergebnisse seiner Vollerhebung des deutschen Presseeinzelhandels veröffentlicht. Danach beliefert der deutsche Pressegroßhandel zur Kalenderwoche 39/2020 bundesweit 93.568 presseführende Einzelhändler mit Zeitungen, Zeitschriften und pressenahen Zusatzsortimenten. Im internationalen Vergleich gilt das käufernahe Vertriebsnetz als vorbildlich. Es gewährleistet nach wie vor eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Presseprodukten in Deutschland.

Die Konsolidierung im Pressehandel zeigt sich weiterhin. "Der schon in den Vorjahren zu beobachtende Strukturwandel im Presseeinzelhandel hält auch im Jahr 2020 an", erläutert Felix Wahlich, Vorstand Marktanalyse des Gesamtverbandes Pressegroßhandel die Zahlen. "Der Trend wachsender Marktanteile der filialisierten Vertriebsformen zulasten des fragmentierten Einzelhandels setzt sich stetig fort. Der Strukturwandel hat sich durch die Corona-Pandemie insgesamt jedoch nicht spürbar verschärft", so Wahlich.

Auf Wachstumskurs bleibt das vom Pressegroßhandel etablierte Efficient Consumer Response - Verfahren "Verkaufstägliche Marktbeobachtung am Point of Sale" (VMP). Das Sortimentsmanagement der Pressegroßhändler in Verbindung mit deren Qualitätsoffensive trägt zu einer verbesserten Warenpräsentation von Presseprodukten bei.

Der stationäre Presseeinzelhandel befindet sich wie andere Händler, etwa die Apotheken (vgl. Kölner-Stadtanzeiger, 18.11.2020), in einem strukturellen Anpassungsprozess. Die Pressegroßhändler betreiben einen hohen Aufwand für die ständige Pflege des Verkaufsstellennetzes, das traditionell durch eine vergleichsweise hohe Fluktuation gekennzeichnet ist: Sie erschlossen seit Herbst 2019 bundesweit mehr als 2.300 Neukunden. Im gleichen Zeitraum gaben rund 6.200 Einzelhändler den Verkauf von Printprodukten auf und mussten ausgesteuert werden. Im Saldo beträgt der moderate Rückgang der Verkaufsstellen mit Presseangebot rund 4,0 Prozent (Vorjahr: -3,7%). Die Konsolidierung im Pressehandel bleibt somit trotz Corona-Pandemie auf ähnlichem Niveau wie 2019. Während Pressegroß- und -einzelhandel mit Lebensmittel-Angebot als systemrelevant durchgehend öffnen durften, litten andere Vertriebsformen unter den Corona-Beschränkungen und machten teilweise nach dem Lock-Down nicht mehr auf: Abweichend zu der Entwicklung in den Vorjahren ist speziell das Gastgewerbe (Hotels, Campingplätze, Gaststätten und Betriebe/Kantinen) von einem deutlichen Rückgang betroffen. Dahinter folgen Kioske, Bäckereien, kleine Lebensmittelmärkte und Presse-Fachgeschäfte. Gegen den Trend wächst die Filialanzahl großer Drogeriemärkte, Buchhandlungen und Supermärkte. Die Entwicklung der EH-Standorte der Geschäftsarten Großformen des Einzelhandels, Discounter und Tankstellen ist weitgehend stabil.

Supermärkte bleiben die wichtigste Geschäftsart im Presseeinzelverkauf, gefolgt von Presse-Fachgeschäften und den Großformen des Einzelhandels. Mit einem EH-Anteil von rund 27 Prozent wird in den Verkaufsstellen dieser drei Geschäftsarten rund 61 Prozent des gesamtem Presseumsatzes generiert.

Die Hälfte der Presseeinzelhandelsgeschäfte sind ungebundene, fragmentierte Einzelhändler (50,0 Prozent) - mit weiter abnehmender Tendenz. Unter den Großkunden wachsen die gebundenen Einzelhändler (+6,6 Prozent), während die regiebetriebenen Filialisten einen Rückgang verzeichnen (-2,5 Prozent). Insgesamt steigt die Anzahl Großkunden damit um 1,4 Prozent.

Leichte Zuwächse erfährt das vom Pressegroßhandel etablierte Efficient Consumer Response-Verfahren VMP. Mit jetzt 20.737 Einzelhändlern melden 0,6 Prozent mehr Verkaufsstellen täglich ihre Verkaufsdaten als im vergangenen Jahr. Die VMP-Kunden haben bundesweit einen Verkaufsstellenanteil von 22,2 Prozent (+1,1 Prozentpunkte) und generieren zusammen inzwischen 47,1 Prozent (+1,1 Prozentpunkte) des gesamten Presseumsatzes.

Die pro Objekt im Regal verfügbare Präsentationsfläche ist seit 2015 im Durchschnitt leicht gestiegen (+0,8 Zentimeter pro Titel). Diese auch als Schuppungsgrad bekannte Maßgröße beträgt in der Erhebungswoche 11,4 Zentimeter. Sie ergibt sich aus dem Verhältnis der durchschnittlichen Anzahl an Bordmetern je Verkaufsstelle, die im gleichen Zeitraum um 40 Zentimeter auf 24 Bordmeter je EH leicht gesunken ist, und der durchschnittlichen Sortimentsbreite, die aktuell 210 Titel umfasst (-19 Objekte).

Die Einzelhandelsstrukturanalyse vermittelt detaillierte Erkenntnisse über das Einzelhandelsgeschäft mit Zeitungen und Zeitschriften. Sie kann wöchentlich, quartalsweise oder jährlich bezogen werden. Die Vollerhebung des deutschen Zeitschriften- und Zeitungseinzelhandels wird seit 1970 durchgeführt. Seit 1999 gibt der Pressegroßhandel die EHASTRA heraus.

Weitere Informationen zu den Ergebnissen der Jahres-EHASTRA 2020 können beim Gesamtverband Pressegroßhandel angefragt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband Pressegroßhandel e.V. Georg Dohmes, Ressort Marktanalyse Händelstr. 25-29, 50674 Köln Telefon: 0221 9213370, Fax: 0221 92133744

(mj)

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