Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Gerd Sonnleitner sieht Biogasanlagen-Boom gefährdet / DBV warnt vor Hemmschuh für umweltfreundliche Energieerzeugung

(Bonn) - Auf Grund neuer energierechtlicher Rahmenbedingungen zeigen die Landwirte großes Interesse an der Errichtung von Biogasanlagen. In einem Schreiben an Bundesumweltminister Jürgen Trittin prognostizierte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, Biogasanlagen eine ähnlich erfolgreiche Entwicklung wie der Windkraft in den vergangenen Jahren.

Dieser Boom dürfe jetzt nicht durch die Schaffung wenig praxistauglicher technischer Rahmenbedingungen gefährdet werden, erklärte Sonnleitner. Er appellierte deshalb an den Bundesumweltminister, landwirtschaftliche Biogasanlagen mit einer Kofermentation von über 10 Tonnen pro Tag nicht in den Anwendungsbereich der neuen Verordnung über mechanisch-biologische Behandlungsanlagen für Siedlungsabfälle (29. BImSchV) aufzunehmen. In ihr sieht Sonnleitner eine massive Gefährdung für die umweltfreundliche Energieerzeugung auf den Höfen. Die Prognose des Bundesumweltministeriums von bis zu 200.000 landwirtschaftlichen Anlagen könnte schnell eine Utopie werden.

Die Verordnung sollte eigentlich der Schaffung emissionsschutzrechtlicher Anforderungen für Alternativanlagen zur Müllverbrennung dienen. Nach den Plänen des Ministeriums werden aber auch landwirtschaftliche Biogasanlagen in den Anwendungsbereich dieser Verordnung aufgenommen, wenn mehr als 10 Tonnen Abfälle pro Tag eingesezt werden. Die in der Ministervorlage vorgesehenen emissionsschutzrechtlichen Anforderungen würden den wirtschaftlichen Betrieb von Biogasanlagen gänzlich gefährden, warnt der DBV-Präsident in dem Schreiben, das ebenfalls Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke und Bundeswirtschaftsminister Werner Müller zuging.

Nach Auffassung Sonnleitners würden die positiven Effekte von Biogasanlagen mit der Verordnung ignoriert. So würde durch die Vergärung von Wirtschaftsdüngern, nachwachsenden Rohstoffen und Bioabfällen neben der Produktion von Wärme ein entscheidender Beitrag zur Sicherung der zukünftigen Energieversorgung geleistet werden. Prozessbedingte Emissionen träten in dem geschlossenen System nicht auf, und Ammoniakemissionen bei der Lagerung und Ausbringung von Wirtschaftsdüngern könnten entscheidend vermindert werden. Zusätzlich leisteten die ressourcenschonenden Anlagen durch den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen sowie Bioabfällen als CO2-neutrale Energieträger einen wichtigen Beitrag zur Erreichung des Klimaschutzziels.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV), Godesberger Allee 142-148, 53175 Bonn, Telefon: 0228/81980, Telefax: 0228/8198205

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