Pressemitteilung | Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V.

Freier Verband fordert Befund statt therapiebezogene Festzuschüsse / Gesetzentwurf schränkt Patienten-Arzt-Beziehung weiter ein

(Berlin) - Zu dem Gesetzentwurf zur Modernisierung des Gesundheitssystems erklärte der Bundesvorsitzende des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte, Dr. Wilfried Beckmann, am 14, Mai in Berlin:

"Zwar fängt Ministerin Ulla Schmidt endlich an, sich mit dem von der Zahnärzteschaft seit langem entwickelten Festzuschussmodell zu beschäftigen. Leider müssen wir jedoch feststellen, dass unsere Vorschläge derart entstellt wurden, dass das entscheidende Ziel verfehlt wird. Der freie Zugang der Bürger zu einer präventionsorientierten Zahnmedizin wird mit diesem Gesetzentwurf nicht erreicht werden. Mit der Einführung therapiebezogener Festzuschüsse innerhalb des Sachleistungsprinzips bei gleichzeitiger Beibehaltung des zwangsläufig zur Rationierung von Leistungen führenden Budgets, wie es der Gesetzentwurf für den Bereich Zahnersatz vorsieht, wird der Weg in eine präventionsorientierte Zahnmedizin massiv blockiert und nicht geöffnet."

Nur wenn der Befund das Kriterium für die Auslösung eines Festzuschusses darstelle und sich der Patient frei zwischen allen anerkannten Therapiealternativen entscheiden könne, von denen er derzeit in wesentlichen Bereichen ausgegrenzt werde, sei es möglich, soziale Ungerechtigkeiten zu beseitigen und die Teilhabe der Bürger an den Möglichkeiten der Zahnmedizin auf Dauer zu sichern. "Die Einführung von befundorientierten Festzuschüssen im Rahmen der Kostenerstattung für den gesamten zahnärztlichen Leistungsbereich ist dafür der richtige Weg", betonte der Bundesvorsitzende des Freien Verbandes.

Beckmann weiter: "Der Gesetzentwurf in toto stellt nichts anderes dar als das neue Trampeln alter Pfade. Die Regierung verfängt sich in der Endlosschleife Kostendämpfung. In staatsdirigistischer Manier sollen Patienten und Ärzte am Gängelband geführt werden. Wir brauchen stattdessen eine zukunftsorientierte Systemerneuerung, die die Balance zwischen Solidarität und Subsidiarität wieder in ein gesundes Verhältnis setzt."

Quelle und Kontaktadresse:
Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V. Mallwitzstr. 16, 53177 Bonn Telefon: 0228/85570, Telefax: 0228/347967

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