Pressemitteilung | (NABU) Naturschutzbund Deutschland - Landesverband Nordrhein-Westfalen

Flughafen Münster-Osnabrück/Naturschutz / Grüne unterstützen NABU-Klage / Tumbrinck weist auf bisher ignorierten Kompromissvorschlag hin

(Düsseldorf/Münster) - Im Streit um den Flughafenausbau Münster Osnabrück erhält der NABU ungewöhnliche großzügige Unterstützung aus der Politik. Die Grünen überreichen heute (30. November 2007) in Münster dem Vorsitzenden des NABU NRW, Josef Tumbrinck, einen Scheck über 2000 Euro. Die Grünen möchten sich mit diesem Betrag an den Kosten des NABU für die Klage gegen die Startbahnverlängerung am Flughafen Münster-Osnabrück beteiligen. „Dass uns die Grünen jetzt nicht nur politisch, sondern auch finanziell bei unserem Klageverfahren unterstützen, ist ein Novum, über dass wir uns sehr freuen, da eine Verbandsklage dieser Größenordnung natürlich mit einem finanziellen AnstrengungenRisiko für den Verband verbunden ist “, so der NABU-Chef. Das Geld werde in vollem Umfang in den Klagetopf für die Verbandsklage Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) einfließen und helfen, die anstehenden Kosten zu decken.

Das Bundesverwaltungsgericht Leipzig hatte im Mai dieses Jahres die Beschwerde des NABU NRW gegen die Nichtzulassung der Revision zugelassen. Das Revisionsverfahren zur FMO- Startbahnverlängerung ist seitdem beim Leipziger Gericht anhängig. „Eine Entscheidung erwartet der NABU aber frühestens Anfang 2008“, so Tumbrinck weiter. Dabei gehe der NABU nach wie vor davon aus, im Revisionsverfahren ein positives Urteil für den Naturschutz erstreiten zu können. In diesem Zusammenhang weist Tumbrinck auf einen Kompromissvorschlag des NABU hin, der bereits dem Oberverwaltungsgericht Münster vorgelegen habe, aber bisher nicht Bestandteil der Planung gewesen sei. „ Dieser Vorschlag berücksichtigt sowohl die ökonomischen Interessen der Flughafenbetreiber als auch die Belange des Naturschutzes und stellt aus unserer Sicht eine akzeptable Lösung für einen bedarfsgerechten Ausbau des FMO dar“, erklärt Tumbrinck. Kernpunkte des Vorschlages seien eine moderate Verlängerung der Start- und Landebahn an beiden Enden auf maximal 3000 Meter und eine Verlegung des Eltingmühlenbaches um die so verlängerte Startbahn herum.

Aus Kimaschutzgründen müsste man solchen Flughafenausbauplänen allerdings generell eine klare Absage erteilen, denn die in großen Höhen ausgestoßenen Flugverkehrsabgase haben eine deutlich höhere Klimawirksamkeit als die Emissionen von Kraftwerken und Autos. Schätzungen gehen davon aus, dass Flugzeuge bereits etwa zehn Prozent zur globalen Erwärmung beitragen - Tendenz steigend. Für diese Entwicklung sind die Airlines, ihre Werbestrategen aber auch die Politik verantwortlich. „ Der Gesetzgeber hat bisher ausgerechnet das klimaschädlichste Verkehrsmittel nahezu ungeschoren gelassen“, kritisiert Tumbrinck. Die Erhebung einer Mineralöl- und Ökosteuer auf Flugkerosin sei überfällig, doch im Klimaschutzprogramm der Bundesregierung, das kommende Woche im Kabinett beschlossen werden soll, fehlten Pläne hierzu bisher komplett. Hier müsse die Regierung nachbessern.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland, Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. Pressestelle Merowinger Str. 88, 40225 Düsseldorf Telefon: (0211) 159251-0, Telefax: (0211) 159251-15

(el)

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