Pressemitteilung | DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V.

Familienunternehmer warnen vor deutsch-französischer Industrie-Hybris / Reinhold von Eben-Worlée: "Es kommt nicht auf Größe an, sondern auf Wettbewerbsfähigkeit."

(Berlin) - Frankreichs Wirtschaftsminister Le Maire fordert Deutschland in seiner Rede in Berlin zu neuen Partnerschaften im Industriebereich auf. Die Wettbewerbsregeln im EU-Vertrag wären nichts als "dumme Regeln aus dem letzten Jahrhundert". Le Maire und Bundeswirtschaftsminister Altmaier vereinbarten zuvor ein gemeinsames Manifest zur Industriepolitik für das 21. Jahrhundert.

Reinhold von Eben-Worlée, Präsident der Familienunternehmer:

"Gemeinsam droht das Duo Le Maire - Altmaier gegen das Beste vorzugehen, was der EU-Vertrag zu bieten hat: das europäische Wettbewerbsrecht. Diese Zerstörung seines liberalen Kerns gefährdet die Stabilität des europäischen Binnenmarktes.

Eine Abkehr à la Le Maire vom europäischen Wettbewerbsrecht ruiniert das liberale Wirtschaftsmodell Europa. Solche Politik droht unseren bislang funktionierenden Binnenmarkt zu spalten.

Le Maire und Altmaier wollen die Fusionskontrolle der EU-Kommission tatsächlich aushebeln und das Beihilfenaufsichtsrecht der EU so verbiegen, dass die Politik künftig unbehindert Subventionen vergeben kann. Der Wettbewerb würde dann so sehr zugunsten der jeweiligen Regierungslieblinge verzerrt, dass es bis zur Staatswirtschaft nur ein kleiner Schritt wäre. Europäische Spieler zu schaffen, die wie EADS (Airbus) von Anfang an enormer staatlicher Hilfe bedürfen, ist das Gegenteil von freier Marktwirtschaft. Vom Erfolg unserer Hidden Champions wissen wir: Es kommt nicht auf Größe an, sondern auf Wettbewerbsfähigkeit jedes einzelnen Unternehmens!

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager steht für das erfolgreiche Konzept wettbewerbsfähiger Hidden Champions. Altmaier und Le Maire wollen das zerstören zugunsten subventionierter europäischer Monopole.

Ohne Not setzt unsere Regierung jahrzehntelangen Erfolg der deutschen Industrie aufs Spiel und arbeitet an einem EU-Europa, das schlechter und weniger wettbewerbsfähig sein wird als das derzeitige.

In Deutschland und Frankreich greift ein panisches Streben nach Größe durch Fusionen um sich und offenbart, dass beide Länder jahrelang kluge Wachstumspolitik verschlafen und vernachlässigt haben. Die Angst ob der eigenen Versäumnisse ist nun offenbar so groß, dass Deutschland bereit ist, sich im Schweinsgalopp vom Wettbewerb zu verabschieden, der der Ursprung des europäischen Wirtschafts- und Wohlstandsmodells ist.

Wer der europäischen Bahnindustrie helfen will, muss in Schienen investieren, aber doch nicht den Wettbewerb ausschalten!"

Quelle und Kontaktadresse:
DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V. Pressestelle Charlottenstr. 24, 10117 Berlin Telefon: (030) 300650, Fax: (030) 30065390

(df)

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