Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

Engagement für Windenergie zahlt sich aus

(Berlin) - Die vom VDMA beim Büro für Energiewirtschaft und technische Planung GmbH (BET) in Auftrag gegebene Studie "Untersuchung von Einflussgrößen auf die Höhe der Belastungen der Endkunden aus dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG)" belegt eindrucksvoll die Ergebnisse des Erfahrungsberichtes der Bundesregierung zum EEG: Rund 9 Euro Mehrkosten im Jahr hatte ein durchschnittlicher deutscher Haushalt aufgrund des Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) in 2001 zu tragen. Auf das Konto der Windenergie gehen dabei weniger als 5,2 Euro. "Die Studie belegt eindrucksvoll, dass die derzeit stattfindende wirtschaftliche Verteufelung der Windenergie ungerechtfertigt ist," so Thorsten Herdan, Geschäftsführer im VDMA.

Zielsetzung der Studie war, anhand verschiedener Szenarien die Mehrkosten des EEG im Jahr 2010 zu prognostizieren. Danach ergeben sich im Referenzszenario Mehrkosten von 0,36 Ct/kWh. Das entspricht einer jährlichen Belastung von 12,6 Euro, also gut einem 1 Euro pro Monat für einen durchschnittlichen 4 Personen-Haushalt. Davon gehen lediglich 0,7 Euro pro Monat zu Lasten der Windenergie.

Der gemäßigte Anstieg der Mehrkosten von 0,25 Ct/kWh in 2001 auf 0,36 Ct/kWh in 2010 ist zum einen durch die degressive Ausgestaltung des EEG, zum anderen aber auch durch die Absenkung der Vergütung für Windenergieanlagen nach Erreichen des gesetzlich festgelegten Referenzertrages begründet.

Der prozentuale Mehrkostenanteil an den Stromkosten steigt bei Haushaltskunden moderat von 1,5 Prozent in 2001 auf 1,8 Prozent in 2010 und bei einem beispielhaften Industriekunden von 3,5 Prozent in 2001 auf 4,2 Prozent in 2010.

"Eine übermäßige Belastung - wie in der Presse häufig zu lesen war – ist somit nicht zu erkennen", erklärt Norbert Giese, Geschäftsführer der AN Windenergie und Vorsitzender der Windenergieanlagenhersteller im VDMA. Um die Belastungen für die deutsche Industrie in Grenzen zu halten, schlägt der VDMA eine Deckelung der Mehrkosten für die energieintensiven Unternehmen vor. Dies kann analog der Regelung im Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz erfolgen.
Bei der erstmalig vorgenommenen Bewertung der positiven und negativen Aspekte der Netznutzung kommt die Studie zu einem interessanten Ergebnis. So werden die prognostizierten Regelenergiekosten sowie Netzverstärkungs- und Netzausbaukosten durch die vermiedenen Netznutzungsentgelte deutlich vermindert. Sie scheinen sich nach ersten Abschätzungen sogar gegeneinander aufrechnen zu lassen.

Die deutsche Energiepolitik hat durch ihren degressiven Förderansatz maßgeblich zur Innovationskraft der Windenergiebranche beigetragen. Im letzten Jahrzehnt konnten die spezifischen Investitionskosten für Windenergieanlagen mehr als halbiert werden. Allein in den letzten 3 Jahren wurden die Kosten um weitere 9 Prozent gesenkt, wie eine vom Bundesverband Windenergie (BWE) und VDMA beim Deutschen Windenergie-Institut (DEWI) in Auftrag gegebene Studie belegt. "Die im EEG festgeschriebene Degression sowie der zusätzlich zu berücksichtigende Inflationsaspekt stellt für die Branche eine Herausforderung dar, der wir uns stellen. Es handelt sich hierbei um eine jährliche Degression von mindestens 3 Prozent ´" so Giese.

Oft verschwiegen wird der Wirtschaftsfaktor, den sich die Stromkunden mit dem EEG "eingekauft" haben. So ist die Windenergiebranche mit jährlichen Steigerungsraten von ca. 20 Prozent eine der aussichtsreichsten Branchen der deutschen Investitionsgüterindustrie. Für die langfristige Entwicklung der Branche besonders wichtig ist die Tatsache, dass der deutsche Markt nicht das alleinige Standbein ist und bleiben wird. "Die europäischen aber auch die weltweiten Exportmärkte werden die Entwicklung der deutschen Windenergiebranche prägen, nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden Windpotenziale sowie dem politischen Willen zum Ausbau der Windenergie. In den nächsten 5 Jahren werden die Anlagenhersteller die Exportquote von derzeit rd. 25 Prozent auf 60 – 70 Prozent erhöht haben, und liegen dann gleichauf mit dem Durchschnitt des deutschen Maschinenbaus", so Giese. Derzeit setzt die deutsche Windenergiebranche ca. 3 Mrd. Euro mit etwa 35.000 Beschäftigten um.

Hervorzuheben ist ebenfalls die wirtschaftpolitische Bedeutung des EEG bei der Zulieferindustrie. So verbraucht die Windenergiebranche mittlerweile mehr Stahl als die deutsche Werftindustrie. Deutsche Zulieferer werden immer mehr zu Systementwicklern mit weltweit einsetzbarem Know-How. "Die wirtschaftlichen und technologischen Anforderungen an heutige und zukünftige Windenergieanlagen haben in Deutschland eine Zulieferindustrie entstehen lassen, die ihresgleichen sucht", betont Manfred Egelwisse, Vorstandsvorsitzender der Winergy AG. "Mit einem Umsatzanteil von rund 30% an einer Windenergieanlage erwirtschaftet die Zulieferindustrie ca. 1 Mrd. Euro. Technologisch gehören wir zur Weltspitze und werden unser Know-How auch bei den zukünftigen Projekten im Export oder im Offshorebereich zur Verfügung stellen", so Egelwisse.


Quelle und Kontaktadresse:
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