Pressemitteilung | Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZDK)

Eliteuniversitäten entstehen nur im wissenschaftlichen Wettbewerb

(Bonn) - Für eine absurde Idee von Leuten, die seit 1968 den Gedanken an Elite in der Bundesrepublik verteufelt haben, hält der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Hans Joachim Meyer, den Vorschlag, durch staatliche Maßnahmen nach amerikanischem Vorbild Eliteuniversitäten zu etablieren.

Vor dem Hauptausschuss am Freitag, dem 23. Januar 2004 in Bonn, kritisierte er, dass die Hochschul- und Wissenschaftspolitik in der gegenwärtigen Debatte über eine Reform des Föderalismus in einem erschreckenden Maße als Feld sachfremder Profilierung diene.

Wie bei der Diskussion über die Studienreform werde durch eine kenntnisarme und gedankenlose Kopie der USA versucht, vermeintlich profilträchtige Politik zu betreiben, ohne das Wesen von Wissenschaft und die Notwendigkeiten von Universitäten wirklich zum Ausgangspunkt zu nehmen.

Eliteuniversitäten, so unterstrich Meyer, entstünden nur im wissenschaftlichen Wettbewerb. Dazu bedürften die Universitäten jedoch einer den Bedürfnissen wissenschaftlicher Forschung und eines wissenschaftlichen Studiums gemäßen Finanzausstattung und einer rechtlichen Struktur, die ihnen tatsächlich eine im Wortsinn eigenverantwortliche Handlungsfähigkeit garantiere, ihnen also nicht einfach Autonomie gewähre und hoffe, dass etwas Gutes dabei herauskomme. Dies wäre bei öffentlich finanzierten Einrichtungen unverantwortlich.

Nicht minder abwegig ist für den ZdK-Präsidenten die Idee der Auflösung oder Aufteilung der beiden Gemeinschaftsaufgaben Hochschulbau und Forschungsförderung, die im Zuge der Föderalismusreform von den Ministerpräsidenten der Länder einerseits und dem Bundesforschungsministerium andererseits betrieben wird. Eine solche Absicht laufe den Interessen der Wissenschaft und der Einheit von Forschung und Lehre grob zuwider und beschwöre insbesondere die Gefahr von Partikularismus und Provenzialismus herauf.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralkomitee der deutschen Katholiken Theodor Bolzenius, Pressesprecher Hochkreuzallee 246, 53175 Bonn Telefon: 0228/3829728, Telefax: 0228/3829748

NEWS TEILEN: