Pressemitteilung | Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) - Hauptgeschäftsstelle

Elektronische Zahlungs- und Fahrgeldmanagementsysteme im ÖPNV

(Köln) - Nachdem bereits in den letzten Jahren in vielen Orten das bargeldlose Bezahlen von Fahrausweisen des Öffentlichen Personennahverkehres (ÖPNV) möglich sei, hätten sich nun mehrere Verbünde und die Deutsche Bahn AG entschlossen, ein elektronisches Fahrgeldmanagement, bestehend aus bargeldlosem Zahlen und Speicherung des Fahrscheins als elektronisches Ticket, einzuführen. Auf den Chipkarten werde dabei eine einheitliche Software (DF_Fahrschein) zum Einsatz kommen. Diese sei vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Zusammenarbeit mit dem Zentralen Kreditausschuss der deutschen Banken-Verbände und der Deutschen Bahn AG entwickelt, betonte VDV-Präsident Dr. Ludwig. Der VDV hätte erreichen können, dass bereits heute ein Großteil aller Deutschen eine für den Einsatz im ÖPNV geeignete Chipkarte besitze: Rund 60 Mio. Inhaber von EC- oder Kundenkarten deutscher Kreditinstitute würden automatisch auch über die Funktion „GeldKarte“ und die Software „DF_Fahrschein“ auf diesen Chipkarten verfügen. Damit könnten ÖPNV-Fahrkarten bargeldlos bezahlt und diese gleichzeitig elektronisch auf der Karte gespeichert werden.

Noch kundenfreundlichere, ebenfalls deutschlandweit einsatzfähige Systeme seien bereits getestet worden, so Dr. Ludwig. Bei diesen Systemen würde der Fahrpreis automatisch berechnet und dem Fahrgast entweder von einer elektronischen Geldbörse (Chipkarte) während der Fahrt abgezogen oder nachträglich von seinem Konto abgebucht.


Die Entscheidung der Verbünde Bremen und Niedersachen (VBN), Rhein-Sieg (VRS) und Rhein-Ruhr (VRR) sowie die in diesen Bereichen tätige Deutsche Bahn AG, elektronisches Bezahlen und elektronische Tickets einzuführen, werte der VDV als Einstieg in das elektronische Fahrgeldmanagement, das in erster Linie dem Kunden zugute kommen solle: Der Zwang, stets möglichst passendes Kleingeld bereitzuhalten, würde entfallen, am Monatsende müsste nicht mehr die Wertmarke im Abo-Ausweis ausgetauscht werden und die Chipkarte sei in allen genannten Verbünden einsatzfähig. Auf der anderen Seite könnten Verkehrsunternehmen durch den Wegfall der aufwändigen Bargeldhandhabung rationeller arbeiten.

In Hinsicht auf einen produktiven Wettbewerb fordere der VDV, so Dr. Ludwig, dass nicht nur die EC-Kartenherausgeber die ÖPNV-Applikation auf ihren Karten anbieten sollten. Diese sollte auch auf Kundenkarten von Verkehrsunternehmen oder Dritten platziert sein und auf den in verschiedenen Testfeldern bereits erprobten PayCards.

Mit der breiten Verfügbarkeit der ÖPNV-Anwendung „DF_Fahrschein“ sei die Grundlage für den Einstieg in das elektronische Fahrgeldmanagement geschaffen worden, betonte der VDV-Präsident. Obwohl die Einführung der Systeme in den o. g. Verbünden erst im kommenden Jahr erfolge, werde schon jetzt an weitergehenden Konzepten des elektronischen Fahrgeldmanagements gearbeitet. Hierzu gehörten u. a. die Versuche in Köln und Berlin, die das Ziel gehabt hätten, den Kunden völlig davon zu befreien, eine Fahrkarte zu erwerben. Vielmehr wurde in Abhängigkeit von der gefahrenen Strecke automatisch berechnet, welchen Fahrpreis der Fahrgast zu zahlen hätte. Diese Anforderung könnte mit unterschiedlichen Systemen realisiert werden. Die Überlegungen und inzwischen auch Tests gingen davon aus, dass der Fahrgast nur noch eine Chipkarte bei sich tragen müsste, anhand derer das Fahrzeug erkennen könnte, auf welchen Strecken er gefahren sei, um ihm beispielsweise am Monatsende eine entsprechende Abrechnung über die gefahrenen Kilometer zusenden zu können. Diese Chipkarte könnte zukünftig vielleicht auch im Mobiltelefon des Fahrgastes sein. Auf der Basis der ÖPNV-Anwendung „DF_Fahrschein“ habe der VDV die Entwicklung einer „VDV-Kernapplikation“ für das elektronisches Fahrgeldmanagement“ begonnen, um auch für solche fahrgastfreundlichen Verfahren deutschlandweit eine einheitliche Kundenschnittstelle hinsichtlich der Handhabung der verschiedenen Systeme bereitstellen zu können, betonte der VDV-Präsident.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) Kamekestr. 37-39 50672 Köln Telefon: 0221/579790 Telefax: 0221/514272

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