Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB)

Dünnes Auftragspolster zum Jahreswechsel

(Berlin) - Die ZDB-Umfrage im Dezember ergibt eine nach wie vor ungünstige Geschäftslage der Bauunternehmen. Im Westen wie im Osten gibt es nur wenige Betriebe, die von einer befriedigenden (guten) Geschäftslage sprechen. Diese geringen positiven Zeichen verteilen sich auf alle Bausparten.

Der abfallende Trend in der Baunachfrage setzte sich im Dezember fort. In Westdeutschland fiel die Ordertätigkeit im Wirtschaftsbau und für den Tiefbau nicht ganz so stark ab wie im öffentlichen Hochbau und zum Teil im Wohnungsbau. In den neuen Ländern gingen die Auftragseingänge im Straßenbau am deutlichsten zurück.

Die Bautätigkeit war auftrags- und witterungsbedingt in den Regionen unterschiedlich rege. In der Summe zeigten sich gegenüber dem Vormonat vor allem im Straßenbau, sonstigen Tiefbau und im Wohnungsbau (alte Länder) Rückgänge der Produktion. Überwiegend konnte die Belegschaft gehalten werden. Daneben verfestigte sich allerdings die Tendenz des Personalabbaus.

Die Produktion wurde stärker als im Vormonat durch ungünstige Witterungsverhältnisse behindert. Hauptursache für eine diskontinuierliche Produktion waren aber finanzielle Schwierigkeiten aufgrund von Zahlungsverzögerungen seitens der Auftraggeber. Erhalt der Liquidität und Probleme bei der Vorfinanzierung der Leistungen wurden besonders von ostdeutschen Betrieben als Ursache für Produktionsstockungen angeführt.

Negative Einflüsse auf die Geräteauslastung blieben angesichts der Auftragsschwäche und der Produktionsstockungen nicht aus. Während die Betriebe des westdeutschen Bauhauptgewerbes im Hochbaubereich noch eine Geräteauslastung von 58 % und im Tiefbaubereich von 56 % erreichen konnten, fiel die Auslastung in den ostdeutschen Betrieben unter die 50 Prozentmarke. Für den Hochbau ergibt sich eine Auslastung der Gerätekapazitäten von 48 % und im Tiefbau von nur noch 42 %.

Die Betriebe des Bauhauptgewerbes bewerten zum Jahresende ihren Auftragsbestand als extrem niedrig. In den neuen Ländern liegen die durchschnittlichen Reichweiten in allen Sparten unter einem Monat. Im Straßenbau mit 0,9 Monaten, im Wohnungsbau mit 0,8 Monaten und im sonstigen Tiefbau ergibt sich ein Wert von lediglich 0,6 Monaten. In Westdeutschland blieben die durchschnittlichen Reichweiten der noch nicht abgearbeiteten Aufträge in allen Bausparten unter zwei Monaten. Für den Hochbau ging die Reichweite auf 1,6 Monate zurück. Im sonstigen Tiefbau und im Straßenbau blieb das Niveau von 1,8 und 1,5 Monaten erhalten.

Der Wettbewerb um Aufträge erlaubt keine Preisanhebungen. Zum Jahreswechsel scheint sich das Preisniveau in Ostdeutschland zu stabilisieren. Aus Westdeutschland mehren sich wieder Meldungen hinsichtlich eines ruinösen Preiswettbewerbs. Preisrückgänge betrafen stärker als zuletzt den Wirtschaftsbau und auch den Wohnungsbau.

Die Einschätzungen zur Entwicklung in den nächsten drei Monaten tendieren angesichts des allgemein unbefriedigenden Niveaus nicht mehr so stark negativ wie im Vormonat. Die überwiegende Zahl der westdeutschen Betriebe erwartet hinsichtlich der Auftrags- und Geschäftsentwicklung keine Veränderungen. Bezüglich der Preise hat der Anteil der Pessimisten wieder zugenommen. Die Mehrzahl der ostdeutschen Unternehmen erwartet in allen drei Kriterien weitere Verschlechterungen. Hierbei wird der künftigen Auftragsentwicklung das schlechteste Urteil ausgestellt.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) Kronenstr. 55-58 10117 Berlin Telefon: 030/203140 Telefax: 030/20314419

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