Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.

Dioxin in Freilandeiern: Kein Argument für Käfigeier

(Bonn) - Der Deutsche Tierschutzbund mahnt, dass die am Wochenende bekannt gewordene, bei Stichproben gemessene erhöhte Dioxinbelastung in Freilandeiern nicht als Argument für Käfigeier taugt.

„Freiland, besonders Bio, bleibt der richtige Weg in Richtung mehr Verbraucher- und Tierschutz. Die Ergebnisse der offenbar in einem regulären Verfahren erhobenen Stichproben dafür zu missbrauchen, ein Loblied auf Käfigeier anzustimmen, ist ein untauglicher Versuch, die Haltungsform Freiland zu diffamieren. Nicht die Hühner sind die Verursacher von Dioxinbelastungen. Es muss darum gehen, seriös und sachlich die Ursachen zu benennen, und nicht politische Taktikspiele auf dem Rücken verunsicherter Verbraucherinnen und Verbraucher und des Tierschutzes zu betreiben“, erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Der Deutsche Tierschutzbund fordert die Bundesländer, in denen erhöhte Werte in Stichproben festgestellt wurden, auf, sofort alle Daten zu veröffentlichen. Dazu gehört auch die Bekanntgabe der untersuchten Betriebe. Bisher ist nicht bekannt, welcher Betrieb mit welchem Eigentümer wann von wem geprüft wurde.

Die jetzt angezettelte Diskussion nährt den Verdacht, dass es sich um eine gezielte Kampagne handelt, um die Freilandhaltung und damit deren politische Befürworter zu diskreditieren: Die ersten Hinweise werden ausgerechnet vor der Grünen Woche und kurz nach der Entscheidung der Bundesministerin, das vom Bundesrat beschlossene Zurück zur Käfighaltung nicht zu akzeptieren, veröffentlicht. Es mutet zudem merkwürdig an, dass im Land Niedersachsen, dessen Landwirtschaftsminister Heiner Ehlen sich immer vehement für die weitere Zulassung der Käfighaltung von Legehennen einsetzt, die höchsten Belastungswerte gemessen wurden. Es stellt sich in dem Zusammenhang auch die Frage, warum zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen nach Angaben der Landesministerin Bärbel Höhn bei regelmäßigen Messungen keine überhöhten Werte festgestellt wurden.

Im Sinne eines umfassenden Verbraucher- und Tierschutzes darf es keine pauschalen Äußerungen geben, die nicht der Aufklärung, sondern allein der Diffamierung dienen. Jetzt ist konsequente, sachliche Aufklärung geboten. Aufklärung auch darüber, dass Eier aus Käfighaltung, d.h. Eier mit der 3, keine Alternative sind, wenn es darum geht, den Verbraucher- und Tierschutz voranzubringen. Die einzige Alternative sind Produkte aus tiergerechten Haltungen. Dioxinbelastungen des Bodens haben ihre Ursache nicht in der Haltungsform, sondern sind durch andere Umweltbelastungen verursacht, die es eiligst zu beseitigen gilt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V. Weidner, Norbert Baumschulallee 15, 53115 Bonn Telefon: 0228/604960, Telefax: 0228/6049640

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