Pressemitteilung | Deutscher Hochschulverband (DHV)

Dienstrechtsreform fördert Abwanderung

(Bonn) - „Die Bundesministerin für Bildung und Wissenschaft, Forschung und Technologie, Frau Edelgard Bulmahn, hat vollständig Recht, wenn sie die drohende Abwanderung der jungen Spitzenkräfte aus den deutschen Universitäten beklagt. Was die Ministerin jedoch verschweigt, ist die Tatsache, dass es niemand anderer als sie selber ist, die diese Art Abwanderung maßgeblich zu verantworten haben wird. Mit ihrem neuen Dienst- und Besoldungsrecht will Frau Bulmahn die Gehälter der künftigen Professorinnen und Professoren um monatlich DM 1.500,-- absenken. Dieser in der Besoldungs- und Tarifpolitik der Bundesrepublik Deutschland bisher einmalige Vorgang wird unbestreitbar dazu führen, dass die jungen Spitzenkräfte in der Wissenschaft den deutschen Universitäten den Rücken kehren werden, weil der Beruf des Professors unattraktiv geworden ist.

Allerdings will Frau Bulmahn mit ihrem neuen System von Zulagen wissenschaftliche Spitzenleistungen in den Universitäten auch künftig angemessen honorieren. Diese Verheißung wird man jedoch vernünftigerweise keinen Glauben schenken können. Jedermann weiß ebenso gut wie Frau Bulmahn, dass die Besoldung und die Besoldungspolitik heute in der Bundesrepublik Deutschland nicht von den Wissenschaftsministern, sondern von den Finanzministern gestaltet werden. Deswegen feilschen auch gegenwärtig vor allem die ärmeren Bundesländer schon darum, die künftigen Gehälter der Professoren möglichst niedrig zu halten.

Mit einer medienwirksamen Reise in die USA hat Frau Bulmahn vor wenigen Tagen versucht, junge Spitzenwissenschaftler nach Deutschland zurückzuholen. Wir fragen Frau Bulmahn: „Wie viele junge Spitzenwissenschaftler haben Sie denn zurückgeholt?“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hochschulverband (DHV) Rheinallee 18 53173 Bonn Telefon: 0228/364002 Telefax: 0228/353403

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