Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie

Dialog zur Gesundheitsreform gefordert

(Frankfurt am Main/Köln) - In einem offenen Brief an die Vertreter von Regierung und Opposition hat sich das Forum Deutsche Medizintechnik für einen parteiübergreifenden Dialog zur Gesundheitsreform ausgesprochen, um den bestehenden Reformstau zu beenden.

Eine langfristige Sicherung der deutschen gesetzlichen Krankenversicherung kann nach Ansicht des Forums Deutsche Medizintechnik nur gelingen, wenn der gesamte Ressourceneinsatz in der GKV und alle dahinter stehenden Prozesse und Abläufe einer Oberprüfung unterzogen werden. Entscheidende Elemente einer strukturellen Reform sind dabei der kontrollierte Einstieg in die monistische Finanzierung der Krankenhäuser und das Aufbrechen der starren Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung. Nur auf der Basis solcher Reformschritte kann es gelingen, die GKV auch zukünftig finanzierbar zu halten.

Im Forum Deutsche Medizintechnik arbeiten der Fachverband Elektromedizinische Technik im ZVEI und der F+O Fachverband Medizintechnik zusammen für Krankenhaus, Praxis und Patienten. Das Forum Deutsche Medizintechnik vertritt die Interessen von 290 Unternehmen. Im Jahre 1998 erzielte die deutsche medizintechnische Industrie mit ihren knapp 83.000 Beschäftigten einen Gesamtumsatz von 18,5 Milliarden DM, davon knapp 46 Prozent im Auslandsgeschäft.

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Damen und Herren Mitglieder des Ausschusses für Gesundheit im Deutschen Bundestag,
Herrn Bundeskanzler Dr. Gerhard Schröder,
Frau Bundesministerin Andrea Fischer,
Herrn Dr. Wolfgang Schäuble,
Herrn Wolfgang Gerhardt,
Herrn Peter Struck,
Herrn Rezzo Schlauch,
Damen und Herren Ministerpräsidenten der Länder

26. November 1999
Offener Brief des Forums Deutsche Medizintechnik zur Gesundheitsreform

Sehr geehrte Damen und Herren,

nach Verabschiedung der Gesundheitsreform 2000 im Deutschen Bundestag mehren sich Signale, dass die CDU/CSU - geführten Länder die Zustimmung im Bundesrat pauschal verweigern werden.

Die deutsche gesetzliche Krankenversicherung braucht aber strukturelle Reformen um auch zukünftig finanzierbar zu bleiben. Eine strukturelle Reform erfordert eine Überprüfung des gesamten Ressourceneinsatzes in der GKV und die reform der dahinter stehenden Prozesse und Abläufe. Das Forum Deutsche Medizintechnik fordert die Parlamente, die Bundesregierung und die Bundesländer deshalb eindringlich auf

Geben Sie durch eine Reform grünes Licht für den kontrollierten Einstieg in die Monistik!

Schaffen Sie klare Rahmenbedingungen und lösen Sie so den Investitionsstau im deutschen Gesundheitswesen in Höhe von 30 Milliarden DM auf!

Der Investitionsstau im deutschen Gesundheitswesen fährt bereits heute zu vermeidbaren Mehrkosten in Höhe von mehreren 100 Millionen DM pro Jahr, weil medizintechnische Geräte und Anlagen häufig über die betriebswirtschaftlich sinnvolle Zeitdauer hinaus durch aufwendige Instandhaltungsmaßnahmen in Betrieb gehalten werden müssen.

Investitionen sichern hochwertige, zukunftssichere Arbeitsplätze in der Industrie und im gesamten Gesundheitswesen.

Investitionen sind die Voraussetzung für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung, die auch langfristig finanzierbar bleibt.

Beenden Sie den jahrelangen Reformstau! Setzen Sie sich über alle Parteigrenzen hinweg an einen Tisch - Finden Sie einen Weg zur Reform!

Mit freundlichen Grüßen
Forum Deutsche Medizintechnik
Der Vorstand

Dr. Christof Steimel
Vorsitzender des F+O Fachverbandes Medizintechnik
Mitglied des Vorstandes der MAQUET Aktiengesellschaft, Rastatt

Götz Steinhardt
Vorsitzender des ZVEI-Fachverbandes Elektromedizinische Technik
Mitglied des Vorstandes des Unternehmensbereiches
Medizinische Technik der Siemens AG, Erlangen

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Quelle und Kontaktadresse:
ZVEI

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