Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

Deutschland bleibt europäisches Schlusslicht bei der Verkehrssicherheit / VCD fordert Programm Vision Zero

(Berlin) - Angesichts der am 24. Februar vom statistischen Bundesamt veröffentlichten Bilanz der Straßenverkehrsunfälle im Jahr 2003 fordert der Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. einen neuen Ansatz in der Verkehrssicherheitspolitik. Zwar seien die zu verzeichnenden Rückgänge bei den Verkehrstoten und *verletzten erfreulich und positiv zu bewerten, doch reichten sie angesichts der hohen absoluten Zahlen bei weitem nicht aus. Noch immer werden im Bundesdurchschnitt täglich 18 Menschen im Straßenverkehr getötet und rund 1300 verletzt. Diese Daten bestätigten, dass die herkömmliche Verkehrssicherheitsarbeit in Deutschland zu kurz greife.

Hermann-Josef Vogt vom VCD-Bundesvorstand: "Deutschland ist und bleibt europäisches Schlusslicht bei der Verkehrssicherheit. Das Risiko, im Verkehr verletzt zu werden, liegt hierzulande beispielsweise viermal so hoch wie in Dänemark und dreimal so hoch wie in Frankreich. Um von diesem negativen Spitzenplatz wegzukommen, brauchen wir ein Programm *Vision Zero' mit dem Ziel Null Verkehrstote.*

Nur mit einem solchen Ansatz, der im ersten Schritt die Halbierung der Verkehrsopferzahlen bis 2010 vorsehe und als Gesamtstrategie Maßnahmen auf verschiedenen Handlungsfeldern definiere, ließen sich akzeptable Erfolge erreichen. Entsprechende Programme gebe es bereits in einigen europäischen Ländern, darunter Schweden, Niederlande und die Schweiz.

Michaela Mohrhardt, Verkehrsreferentin des VCD: "Um der deutschen Politik in dieser wichtigen Frage einen Anstoß zu geben, hat der VCD vor drei Wochen einen Masterplan Vision Zero für Deutschland vorgelegt. Wir fordern die Bundesregierung auf, nach dem Vorbild unserer Nachbarn eine solche Strategie zu beschließen und umzusetzen."

Der Masterplan Vision Zero sieht ein Bündel von Maßnahmen in vier Handlungsfeldern vor: Recht und Gesetz, Fahrzeuge, Straßen und Infrastruktur, Verkehrteilnehmer. So seien beispielsweise flächendeckende Tempolimits notwendig, ebenso wie mehr Verkehrskontrollen. Weitere Beispiele seien die Einrichtung von Kreisverkehren anstelle von Kreuzungen und neue Zulassungsvoraussetzungen für Fahrzeuge anhand des europäischen Crash-Tests EuroNCap, der sowohl Insassen- als auch Fußgängerschutz berücksichtigt. Außerdem müsse das Thema Sozialverhalten in die Mobilitätserziehung integriert sowie eine komplette Reform der Ausbildung von Fahrlehrern und Fahrschülern auf den Weg gebracht werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Bundesverband Eifelstr. 2, 53119 Bonn Telefon: 0228/985850, Telefax: 0228/9858510 Kontaktperson Daniel Kluge, VCD-Pressesprecher Telefon: 030/28047112, Telefax 030/28047117

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