Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

Deutscher Textilmaschinenbau mit vollen Auftragsbüchern

(Frankfurt) - Nach massiven Flautejahren, unter anderem ausgelöst durch die Asienkrise, erlebt der deutsche Textilmaschinenbau seit Mitte vergangenen Jahres eine bemerkenswerte Renaissance. Die Konjunkturentwicklung habe sich nach der weltführenden Branchenmesse ITMA, die im Juni 1999 in Paris stattfand, zum Positiven gedreht, erklärte der Vorsitzende des Fachverbandes Textilmaschinen im VDMA, Erich Thies, vor der Presse. Derzeit spüre die Textilmaschinenindustrie kräftigen Rückenwind. So sei das erste Halbjahr 2000 ausgesprochen gut verlaufen und habe die Erwartungen deutlich übertroffen. Bis einschließlich Juni 2000 konnten die Unternehmen fast 50 % mehr Bestellungen hereinholen als in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres. Insbesondere das Auslandsgeschäft, das in der Branche 90 % ausmacht, boome, aber auch im Inland habe die Nachfrage deutlich angezogen. Für das Gesamtjahr 2000 sei auf Grund des weltweit günstigen Konjunkturklimas eine Zunahme der Aufträge von etwa 40 % realistisch.

Die positive Auftragsentwicklung schlage sich auch in den Exportdaten nieder. Für die ersten drei Monate 2000 konnte die Branche ein Ausfuhrplus von fast 20 % erreichen. Noch im vergangenen Jahr musste der deutsche Textilmaschinenbau einen Produktionsrückgang von 21 % auf 6,9 Mrd. DM und einen Exportrückgang von 23 % auf 6,1 Mrd. DM hinnehmen.

Derzeit seien die Produktionsanlagen mit über 90 % sehr gut ausgelastet und der durchschnittliche Auftragsbestand reiche für mehr als fünf Monate, betonte Thies. Wenn für das Gesamtjahr 2000 der Produktionszuwachs nicht mehr als 20 % betragen werde, so hänge dies mit Nachwirkungen der überwundenen Rezession zusammen.

Die Erfolge der deutschen Textilmaschinenbauer auf den Weltmärkten führt der stellvertretende Fachverbands-vorsitzende Heinrich Trützschler auf die hohe technologische Leistungsfähigkeit der überwiegend mittelständisch strukturierten Branche zurück, die Technologieführer sei, und allein fast ein Drittel des gesamten Weltexportvolumens für Textilmaschinen bestreite. Die Wettbewerber Japan, Schweiz und Italien folgten erst mit erheblichem Abstand.

Die Aussichten für die deutsche Textilmaschinenindustrie seien derzeit ausgesprochen günstig. So befinde sich der asiatische Markt auf deutlichem Erholungskurs und auch die Türkei überwinde allmählich die nach dem kräftigen Investitionsboom Mitte der 90er-Jahre eingetretene Rezessionsphase. Die Nachfragesituation auf den wichtigen Märkten USA, Italien und China, aber auch Indien, Pakistan, Brasilien sowie Mexiko, gäben insgesamt zu Optimismus Anlass.

Die günstige Einschätzung wird nach Ansicht von Thies auch durch die positiven Signale aus den Wirtschaftsforschungsinstituten unterstrichen. So habe der Ifo-Geschäftsklimaindex im Juni 2000 einen Höchststand erreicht. Die noch im vergangenen Jahr vorhandene Kurzarbeit sei in den letzten Monaten deutlich zurückgegangen und viele Unternehmen, die Probleme bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter melden, müssten inzwischen in erheblichem Umfang Überstunden fahren.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt Telefon: 069/66030 Telefax: 069/66031511

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