Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

Deutsche Bau- und Baustoffmaschinenindustrie behauptet Weltmarktposition

(Frankfurt) - Im Jahr 2000 konnte die deutsche Bau- und Baustoffmaschinenindustrie ihre Position im weltweiten Wettbewerb behaupten und weiter ausbauen. Mit einem Gesamtumsatzvolumen von rd. 14 Mrd. DM und einem Exportanteil von 65% bewies die Branche erneut ihre starke Kompetenz auf dem Inlandsmarkt aber vor allem im Exportgeschäft. Für das Jahr 2001 rechnet der Fachverband Bau- und Baustoffmaschinen – ideell fachlicher Träger der bauma – mit einem kontinuierlichen, aber etwas schwächeren Aufwärtstrend als in den zwei Vorjahren.

Die Bau- und Baustoffmaschinenkonjunktur in Deutschland verläuft derzeit nicht synchron zur bauwirtschaftlichen Entwicklung. Der weitere Verlauf der Inlandskonjunktur der Branche wird auch für das Jahr 2001 als rückläufig eingeschätzt. Über das laufende Jahr 2001 hinaus ist analog zu den Erwartungen für die Abnehmerbranchen mit einer stabilen bis leicht positiven Entwicklung zu rechnen.

Wettbewerbssituation in Deutschland
Nach dem Auslaufen des Wiedervereinigungsbooms und der anschließenden Normalisierungsphase mit teilweise dramatischen Rückgängen der Nachfrage nach Bau- und Baustoffmaschinen in Deutschland, ergaben sich zwei unterschiedliche Entwicklungsrichtungen. Die Baumaschinenbranche geriet aufgrund der Wiederbeschaffungszyklen von 1999 bis ins Jahr 2000 hinein in ein Zwischenhoch, das in den letzten Monaten des Jahres 2000 eintrübte. Der Fachverband rechnet daher nicht zuletzt aufgrund der nach wie vor verhaltenen Entwicklung im Bausektor für das Jahr 2001 mit einem moderaten Abwärtstrend um 5 %.

Die Baustoffmaschinenindustrie hingegen setzte in 1999 bis Mitte 2000 im Inland ihre Talfahrt fort. Überkapazitäten und Konzentrationsprozesse in den Abnehmerbranchen führten in nahezu allen Teilsegmenten zu Kapazitätsanpassungen. Der somit angestaute Nachholbedarf an Ersatz- und Modernisierungsinvestitionen löst sich seit Ende letzten Jahres und dürfte im laufenden Jahr zu einem Anstieg des Inlandsumsatzes um über 5 % führen.

Deutschland, mit einem Marktvolumen von Bau- und Baustoffmaschinen in Höhe von 8,5 Mrd. DM, war damit auch in 2000 größter und damit am stärksten umkämpfter Absatzmarkt Europas. Trotz zunehmender internationaler Arbeitsteilung und Belieferungen aus den Ländern Mittel- und Osteuropas haben die deutschen Hersteller einen Anteil an der Inlandsmarktversorgung von fast 60%.

Export verschafft der Branche solide Geschäftsbasis für die Zukunft
Traditionell exportorientiert erzielte die deutsche Bau- und Baustoffmaschinenindustrie im letzten Jahr einen Auslandsumsatz in Höhe von über 9 Mrd. DM und steigerte damit im Verhältnis zum Vorjahr ihre Lieferungen nochmals um rd. 20%. Angesichts des zunehmenden weltweiten Wettbewerbsdrucks und sich verändernder Marktgegebenheiten in Europa und Übersee haben sich die deutschen Maschinenhersteller in vielerlei Hinsicht umstrukturiert. Sie haben den Anforderungen an internationale Arbeitsteilung und local content durch Vertriebspartnerschaften, Servicestützpunkte und Produktionsstätten in den Wachstumsregionen der Welt immer stärker Rechnung getragen. Gerade deutsche Hersteller produzieren immer mehr "vor Ort", um am Puls des Kunden zu sein.

Die Exportschwerpunkte unterscheiden sich in den beiden Teilbranchen Baumaschinen und Baustoffmaschinen deutlich. So bilden Westeuropa, mit einem Anteil von 60 % an den Ausfuhren, gefolgt von Nordamerika mit 15% für die Baumaschinenhersteller die wichtigsten Exportmärkte. In Westeuropa sind die deutschen Hersteller als größter Ausrüster der Bauwirtschaft ungeschlagene Nr. 1. Wichtigster Absatzmarkt für die deutsche Baumaschinenindustrie war im letzten Jahr weiterhin USA. Aufgrund des günstigen europäischen und "krisenlosen" weltwirtschaftlichen Klimas - eine weiche Landung der US-Wirtschaft vorausgesetzt - ist bei den Ausfuhren von Baumaschinen in 2001 eine trotzdem gleichbleibende Nachfrage zu erwarten.

Bei den Baustoffmaschinenherstellern waren Westeuropa (36 %), Asien (17%) und Nordamerika (15%) die wichtigsten Absatzregionen im Jahr 2000. Besonders Asien, vor der Wirtschaftskrise von 1997 Exportmarkt Nr. 1, beschert den deutschen Ausrüstern unerwarteter Weise bereits seit Ende 1999 wieder beachtliche Zuwachsraten. Die positive Exportsituation der Baustoffmaschinenindustrie darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß sich die Auslandsorders seit dem Krisenjahr ´97 auf niedrigem Niveau bewegen. Die relative Schwäche des Euros und die günstigen Signale aus den Wachstumsregionen der Welt können den Baustoffmaschinenherstellern im Gesamtjahr 2001 durchaus ein Exportplus von 10% bescheren.

Besonderes Potential für die deutsche Industrie bieten die Märkte Osteuropas, insbesondere die EU-Beitrittskandidaten Polen, Tschechien und Ungarn, drei Ländern in denen die deutschen Bau- und Baustoffmaschinenhersteller traditionell gut positioniert sind. Dies gilt es auszubauen. In Lateinamerika sieht der Branchenverband ebenfalls erhebliches Wachstumspotential, allerdings mit unterschiedlicher Dynamik in den einzelnen Ländern. Besonders von Brasilien werden positive Impulse auf die Gesamtregion erwartet, so daß mittelfristig auch Argentinien und Chile wieder anziehen dürften. Südostasien, vor der Krise die wichtigste Absatzregion für Baustoffmaschinen, belebt sich derzeit schneller als erwartet, wenn auch das Niveau von 1996 mittelfristig nicht mehr erreichbar erscheint. Branchenkenner zählen vor allem auf China, viertgrößter Bau- und Baustoffmarkt der Welt. Nicht nur die Bauinvestitionen steigen zunehmend sondern auch die anstehende Modernisierung der Baustoffindustrien bieten Potential für die deutschen Ausrüster.

Vor diesem Marktszenario und im bauma-Jahr 2001 sind die deutschen Bau- und Baustoffmaschinenhersteller bestens gerüstet. Mit neuen Entwicklungen präsentiert sich die Branche der internationalen Baufachwelt ab 2. April wieder in München und blickt mit verhaltenem Optimismus in das Jahr 2001. Getragen von den positiven Entwicklungen in fast allen Märkten der Welt erwartet die deutsche Bau- und Baustoffmaschinenindustrie in diesem Jahr einen Umsatzzuwachs von real 2%.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Dagmar Bohm Lyoner Str. 18 60528 Frankfurt Telefon: 069/66030 Telefax: 069/66031511

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